Wie aus einem Bericht der „Novyje Izwestija“ hervorgeht, glaubt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Rußlands nicht daran, durch Demonstrationen etwas bewirken zu können. Wie aus einer Umfrage hervorgeht, schließen 72,5 Prozent der Befragten die Teilnahme an Protestaktionen aus – 27 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. 16 Prozent gaben an, sich vorstellen zu können, zu demonstrieren, 4 Prozent taten dies in der Vergangenheit tatsächlich. Die politisch aktivste Gruppe ist dabei die der über 50jährigen, deren Angehörige zweimal so häufig zu Demonstrationen gehen und Petitionen unterschreiben, wie die jüngere Generation.
Mittwoch, 24. September 2008
Dienstag, 23. September 2008
Medwedew besucht Tschukotka
Als erstes Staatsoberhaupt Rußlands hat Präsident Dmitrij Medwedew die Region Tschukotka im Äußersten Nordosten des Landes besucht. Laut einem Bericht von „Rosbalt“ sagte Medwedew, daß in Tschukotka in konzentrierter Form die geopolitischen Interessen Rußlands zum Ausdruck kämen. Die Erschließung der Arktis habe strategische Bedeutung für den gesamten Fernen Osten. Hierbei spielten die Häfen Tschukotkas eine wichtige Rolle. Medwedew thematisierte auch die Probleme der eingeborenen Völker der Region und forderte, deren Lebensart und eigenständige Kultur zu bewahren. Im Rahmen einer Reihe von Besuchen im Fernen Osten plant der russische Präsident als nächstes eine Reise in die Region Magadan.
Russische Medien: Staatlicher Kinderkanal geplant, Dugin verliert Sendeplatz
Zwei aktuelle Entwicklungen in der russischen Medienlandschaft könnten sich auch als Indizien für den weiteren Kurs der politischen Führung des Landes interpretieren lassen. Während auf der einen Seite die Diskussionen um amerikanische Zeichentrickfilme für eine Abwendung vom Westen stehen, werden auch die „ Eurasianisten“ um Alexander Dugin in die Schranken gewiesen.
Auf der Frequenz des Fernsehsenders „2x2“, dem aufgrund von Extremismusvorwürfen gegen amerikanische Sendungen wie „Die Simpsons“ und „South Park“ der Verlust seiner Sendeerlaubnis droht, könnte künftig ein staatliches Programm ausgestrahlt werden. Der Vorsitzende des Komitees für Jugendangelegenheiten in der Staatsduma, Pawel Tarakanow, sprach laut einem Bericht von „Rosbalt“ von der „Notwendigkeit der Formierung einer jungen Generation von Russländern, die in einem zivilisierten Land leben möchte und stolz auf dieses ist.“ Hierfür müsse ein Mediensprachrohr geschaffen werden, das einem „maximal breiten Auditorium zugänglich ist“. Die umstrittenen Zeichentrickfilme führten zu einem „Verfall und einer Zersetzung der jungen Generation.“ Für den Fall, daß die Lizenz von „2x2“ nicht verlängert werde, liegt nach den Worten Tarakonows bereits ein entsprechendes Projekt bereit, das sich um die freigewordene Frequenz bewerben könnte.
Unterdessen hat der russische Philosoph und Leiter der „Internationalen Eurasischen Bewegung“, Alexander Dugin, seinen Sendeplatz beim Radio RSN, das dem Kreml nahesteht, verloren. Dugin war in jüngster Zeit insbesondere durch seine radikale Position in der Debatte um den Krieg in Georgien in den Schlagzeilen. Der Chefredakteur von „RSN“, Sergej Dorenko, seit Anfang diesen Monats im Amt, sprach von „absolut inakzeptabelen extremistischen Äußerungen“ Dugins und nannte als Beispiel Sätze wie: „Ein guter Liberaler ist ein toter Liberaler.“
Dugin selbst sprach in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Novij Region“ von einer „Verschwörung gegen den Präsidenten Rußlands Dmitrij Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin“. Der neue Chefredakteur Dorenko sei ein „Gegner Wladimir Putins und enger Freund Boris Beresowskijs“. In der Einschätzung, daß die Hintergründe für Dugins Entfernung aus dem Radioprogramm politischer Natur sind, stimmt der Bericht auf „Novij Region“ mit dem Philosophen überein: sie könnten von einem Positionsverlust der sogenannten „Kriegspartei“ im Kreml künden.
Montag, 22. September 2008
Spionageskandal in Estland
Unter dem Verdacht des Hochverrats wurden in Estland am gestrigen Sonntag der ehemalige hochrangige Beamte Herman Simm festgenommen. Ebenfalls inhaftiert wurde seine Ehefrau unter dem Verdacht auf Beihilfe zum Hochverrat. Dies berichtet postimees.ee. Danach soll Simm geheime Informationen an Rußland weitergegeben haben. Simm arbeitete seit 1995 im estnischen Verteidigungsministerium, wo er 2000 zum Leiter einer neugegründeten Abteilung für Schutz von Staatsgeheimnissen ernannt wurde. Seinen Posten für das Ministerium verließ Simm im November 2006, wurde jedoch weiter als Berater beschäftigt. Ihm droht im Falle einer Verurteilung eine bis zu fünfzehnjährige Haftstrafe.
Sonntag, 21. September 2008
Nord Stream lobt estnische Pipeline auf Biennale
Von einem estnischen „ Pavillon“ kann man auf der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig nur mit einiger Phantasie sprechen. Estland präsentiert sich dort mit einer gigantischen gelben Gaspipeline, die den deutschen und den russischen Pavillon miteinander verbindet. Wenngleich zunächst einige Widerstände zu überwinden waren, um die Erlaubnis für die Installation zu bekommen, zeigt sich die „Nord Stream AG“ nun begeistert. Die Installation zeuge von einem produktiven Dialog in der europäischen Künstlergemeinschaft, den das Unternehmen mit seinem eigenen „konstruktiven und transparenten Dialog“ mit den Anrainerstaaten vergleicht.
Samstag, 20. September 2008
Sprachsplitter: Bayern bekommen Sauna
Der Kicker spricht mit Hinblick auf die 5:2-Niederlage von Bayern München gegen Werder Bremen von einer „ Watsch'n zur Wies'n“. Auf Hochdeutsch könnte man sagen, daß die Bayern Prügel bekommen haben. Und auf Estnisch? Da haben die Bayern eine „ ordentliche Sauna“ bekommen.
Der estnische Traum? Slowenien
Wenn es so etwas wie den kollektiven Traum eines Volkes gibt – wie kann man ihn beschreiben? Vielleicht am ehesten durch das, was die Vertreter dieses Volkes an anderen Völkern bewundern. Der estnische Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Jüri Talvet kehrte begeistert von einem Besuch beim Internationalen Litarturfestival Vilenica in Slowenien zurück. Über seine Eindrücke berichtet er unter der Überschrift „ Slowenien – eine wahr gewordene Utopie?“ im „Eesti Päevaleht“.
An seinem ersten Tag in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana fühlte sich Jüri Talvet an den Inselstaat „ Utopia“ von Thomas More erinnert: „Alle leben in diesem Land gut, alle sind zufrieden, tatsächlich, das Utopia von Thomas More existiert.“ Talvet ist begeistert vom schönen Ufer des Flusses Ljubljanica (Laibach), den entspannenden Menschen in den vielen Straßencafés, der gepflegten Umgebung. Nirgends vermag er ein Anzeichen von Elend zu erkennen. Obwohl die slowenische Wirtschaft rational organisiert sei, sei der Wald erhalten geblieben und mache mit 60 Prozent des Territoriums sogar anteilsmäßig mehr Platz aus als in Estland. Daß die Bevölkerungszahl Ljubljanas geringer sei als die der estnischen Hauptstadt Tallinn, Slowenien aber gleichzeitig mit zwei Millionen mehr Einwohner habe als Estland, sieht Talvet als ein Zeichen dafür an, daß die slowenische Hauptstadt nicht so eine „Disharmonie“ wie die estnische schaffe und die soziale Entwicklung „harmonischer“ verlaufe. Slowenien sei durch die geopolitische Lage zwischen Italien und Österreich begünstigt, und auch dadurch, daß die Slowenen 83 Prozent der Bevölkerung ausmachten – dies ist natürlich wieder im Vergleich zu Estland zu verstehen, wo der Anteil der nichtestnischen Bevölkerung höher liegt. Aber auch, daß es in den Grenzregionen Sloweniens möglich ist, zweisprachig (mit italienisch bzw. ungarisch) zu leben, gefällt Talvet: „In den Grenzgebieten versucht Slowenien nicht um jeden Preis, Sprache und Gesinnung des Zentrums durchzusetzen“. Schließlich habe Slowenien den guten Stand seiner Wirtschaft nicht auf Kosten der Kultur erreicht, sondern im Einklang mit dieser.
Albanischer Nationalheld auf Weltreise
Skanderbeg, mit richtigem Namen Gjergj Kastrioti (1405-1468), wird in Albanien als Nationalheld betrachtet. Er verteidigte Albanien gegen die Osmanen. Nun soll sein Ruf offenbar in der ganzen Welt verbreitet werden, wie aus einem Bericht des „Eesti Päevaleht“ hervorgeht. Danach tritt eine Organisation mit dem Namen Solidest (Association de Solidarité pour le Dévelopement des Pays de l'Est, weitere Informatioen hier) an Städte in der ganzen Welt heran, um Denkmäler für Skanderbeg aufzustellen. Erfolg hatte sie bereits in Städten wie Skopje, Tirana, Rom, Brüssel und Genf. Angefragt wurde aber auch in Toronto, Buenos Aires und sogar Madagaskar. Nun ist die Organisation offenbar auch in Estland aktiv bemüht, das erste Reitermonument zu Tallinns Stadtbild hinzuzufügen. In dem Antrag ist die Rede von Paralellen in der Geschichte Estlands und Albaniens. „Beide Länder wurden kolonisiert, okkupiert, befreit und erneut okkupiert“, heißt es. Die Reaktion in Tallinn ist jedoch eher skeptisch. Die stellvertrende Bürgermeisterin von Tallinn, Kaia Jäppinen, sprach davon, daß Projekt der Stadt vorstellen zu wollen, was aber nicht bedeute, daß auch ein Denkmal errichtet werde.
Belarus verweigert Tschernobylkindern USA-Reise
Wie „Novyje Izwestija“ berichtet, verweigert Weißrußland Kindern aus Regionen, die unter den Folgen der Katastrophe von Tschernobyl leiden, die Ausreise in die USA. Anlaß ist der Fall eines 16-jährigen Mädchens, das von einer solchen Reise nach Amerika nicht zurückkehren will – mit Einverständnis ihrer Großmutter, die das Sorgerecht besitzt. Nach Angaben des Leiters der Organisation „Für die Kinder von Tschernobyl“, Genadij Gruschewoj, reisen jährlich 25.000 „ Tschernobylkinder“ zur Heilung ins Ausland.
Freitag, 19. September 2008
Gerüchte um Schajmijew haben juristische Konsequenzen
Die Gerüchte über ein Ableben des tatarischen Präsidenten Mintimer Schajmijew werden ein juristisches Nachspiel haben. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen Verleumdung sowie Verletzung der Unberührbarkeit des Privatlebens ein. Dies berichtet Rosbalt. Die Gerüchte basierten auf einem Blogeintrag von Irek Murtasin, Experte am „Internationalen Institut für geisteswissenschaftlich-politische Forschungen“ sowie ehemaliger Leiter des Pressezentrums des Präsidenten der Republik Tatarstan.
Polen: Strafe für Bezichtigung des Volkes der Verbrechen verfassungswidrig
Das polnische Verfassungsgericht hat eine Bestimmung für verfassungswidrig erklärt, die es unter Strafe stellt, das polnische Volk der Beteiligung an Verbrechen des Nationalsozialismus oder des Kommunismus zu bezichtigen. Dies berichtet die „Gazeta Wyborcza“. Bei der Verordnung handele es sich nach Meinung des Polnischen Ombudsmanns für Bürgerrechte, der die Klage eingereicht hatte, um eine „unbegründete Einschränkung der verfassungsmäßigen Freiheit der Meinungsäußerung und der wissenschaftlichen Forschung“. Weiterhin könne die Vorschrift, die bis zu drei Jahre Gefängnis für derartige Bezichtigungen vorsieht, Debatten um die Geschichte Polens eingrenzen.
Das Eigenleben von Falschmeldungen
"Jedinaja Rossija" wird zu eng für die Eliten
Im Gebiet Swerdlowsk sollen nach einem Bericht der „Nowyje Izwestija“ ca. 35 Mitglieder aus der russischen Regierungspartei „Jedinaja Rossija“ ausgeschlossen werden. Anlaß ist ihre Selbstnominierung für Kandidaturen bei den anstehenden Lokalwahlen – gegen von der Partei bestimmte Vertreter. Während die in Ungnade gefallenen von ihrem „konstitutionellem Recht“ zur Kandidatur sprachen, sprechen Vertreter von „Jedinaja Rossija“ davon, daß die betreffenden Personen ihre eigenen Interessen über die der Partei gestellt hätten. Für die Zeitung analysierte den Vorgang Aleksej Makarkin, Vize-Präsident des „Zentrums für politische Technolgien wie folgt: Da ein großer Teil der Eliten heute Mitglied bei „Jedinaja Rossija“ seien, würden die offenen Positionen auf regionaler Ebene nicht für alle Ausreichen. Während sie früher einigermaßen frei untereinander konkurrieren konnten, stehe dem nun die Parteidisziplin im Wege.
Flughafen Tallinn wird nach Lennart Meri benannt
Der Flughafen in der estnischen Hauptstadt Tallinn wird nach Lennart Meri (1929-2006) benannt, der von 1992 bis 2001 Präsident Estlands war. Wie postimees.ee berichtet, verkündete Ministerpräsident Andrus Ansip dies anläßlich der feierlichen Eröffnung einer Erweiterung des Flughafens. Lennart Meri habe die Esten aufgerufen, sich nicht mit der sowjetischen Mentalität sowie der Dienstleistungskultur und der Infrastruktur aus den 80er Jahren zufriedenzugeben, so Ansip in seiner Ansprache. Die offizielle Umbenennung wird am 29. März 2009 stattfinden, dem 80. Geburtstag Meris.
Donnerstag, 18. September 2008
Erster lettischer Satellit startet 2009
Wie Rosbalt berichtet, soll Ende 2009 der erste in Lettland gebaute Satellit in den Weltraum geschossen werden. Der Satellit mit dem Namen „Venta-1“ hat in etwa die Größe eines Laptops und soll zur Kontrolle der Navigation von Schiffen benutzt werden. Seine Reise wird er von einem Kosmodrom in Indien aus antreten.
Kehrt Dserschinski zurück?
Wie „Novij Region“ berichtet, hat sich der Dumaabgeordnete und Mitglied des Sicherheitsausschusses der Duma Wladimir Kolesnikow dafür ausgesprochen, das Denkmal für Felix Dserschinski vor dem Hauptquartier des russischen Geheimdienstes FSB am Moskauer Lubjanka-Platz wieder aufzustellen. Kolesnikow, der Mitglied der Regierungspartei „Jedinaja Rossija“ ist, wurde darin von seinem Kollegen Iwan Melnikow von der Kommunistischen Partei unterstützt. Felix Dscherschinski (1877-1926) war Vorsitzender der sogenannten „Tscheka“, der politischen Polizei der Sowjetunion, die Ermordung tausender vermeintlicher Feinde der Revolution verantwortlich war. 1991 wurde sein Denkmal an der Lubjanka entfernt, unmittelbar daneben wurde ein Gedenkstein für die Opfer des Gulag aufgestellt. Der kommunistische Dumaabgeordnete Melnikow sprach davon, daß Dserschinski nicht bloß ein Symbol sei, sondern „ein Vorbild für jeden.“
Hubschraubertaxis in Moskau geplant
Die Fahrt durch die Millionenmetropole Moskau mit schwerem Gepäck von einem Flughafen zum anderen ist kein Spaß. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, könnte bald bequemer reisen: Laut einem Bericht der Tageszeitung „Kommersant“ ist die Einführung eines Hubschraubertaxis geplant, das die Moskauer Flughäfen „Wnukowo“, „Domodedowo“, „Scheremetjewo“ sowie „Bykowo“ miteinander verbindet. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die russische Fluggesellschaft UT Air, Eurocopter Vostok, eine Tochtergesellschaft von EADS und die Gesellschaft „Russkije Wertoletnye Sistemy“ („Russische Hubschraubersysteme“). Der Service unter dem Namen „Heliexpress“ soll darüber hinaus von Moskau aus die russischen Städte Nischnij Nowgorod, Wladimir, Kaluga, Twer und Iwanowo anfliegen.
Estland: Volkszählung im Internet
Die nächste Volkszählung in Estland könnte 2011 teilweise über das Internet stattfinden. Dies berichtet postimees.ee. Um Kosten zu sparen, ist im Gespräch, die Volkszählung mit der Steuererklärung zu verbinden, die beinahe 100.000 Esten bereits online ausfüllen. Für alle, die ihre Daten nicht am Computer eingeben wollen, würde weiterhin die Möglichkeite bestehen, den Fragebogen auf Papier auszufüllen. Die letzte Volkszählung in Estland im Jahre 2000 kostete den Staat 150 Millionen estnische Kronen (ca. 10 Millionen Euro), die Kosten für 2011 wurden im vergangenen Jahr auf 400 Millionen Kronen veranschlagt (ca. 27 Millionen Euro). Für 2011 sind Volkszählungen in allen Ländern der EU vorgesehen. Um diese bereits im Frühjahr durchführen zu können, muß das estnische Parlament noch ein Gesetz ändern, demzufolge Volkszählungen mindestens drei Jahre im Voraus angekündigt werden müssen. Estland zeigt sich gerne als Vorreiter in der Nutzung elektronischer Medien und schuf bereits die Möglichkeit, über das Internet zu wählen.
Mittwoch, 17. September 2008
Rußland: Wahlstatistiken von Webseite verschwunden
Die russische Wählerrechtsvereinigung „Golos“ hat in einem offenen Brief das Verschwinden von Informationen von der Webseite der Zentralen Wahlkommission Rußlands kritisiert. Dies berichtet die Tageszeitung „Kommersant“. Danach habe sich der Umfang der Informationen zu den Wahlen vergangener Jahre seit der zweiten Hälfte des Jahres 2007 verschlechtert. Die Daten im öffentlichen elektronischen Archiv der Zentralen Wahlkommission würden mit dem Jahr 2003 beginnen, alles, was davor liege, sei dem öffentlichen Zugang entzogen. Damit werde das gesetzlich garantierte Recht der Bürger auf „Offenheit und Transparenz der Tätigkeit von Wahlkommissionen“ verletzt. Die Zentrale Wahlkommission führte das Verschwinden der Statistiken auf „fehlende technische Möglichkeiten des Servers“ zurück und kündigte an, die Informationen würden im Laufe der kommenden ein bis zwei Wochen wieder zugänglich sein.
Udmurtien feiert 450 Jahre mit Rußland
In Ischewsk fanden am heutigen Mittwoch Feierlichkeiten anläßlich des 450jährigen Jubiläums des „ freiwilligen Eintritts Udmurtiens in den russischen Staat“ statt. Dies berichtet „Rosbalt“.
Welchem Ereignis genau gedacht wird, läßt sich auch der offiziellen Webseite der Republik Udmurtien zum Jubiläumstag nicht entnehmen. Vielmehr ist hier die Rede davon, daß die Eingliederung der finno-ugrischen Udmurten in den russischen Staat in Etappen verlief und 1558 abgeschlossen worden sei. Der jetztige Jahrestag wurde jedoch bereits 1958 (400 Jahre) sowie 1983 (425 Jahre) in der Sowjetunion begangen. Anläßlich des 450jährigen Jubiläums erschienen in diesem Jahr in Rußland Gedenkmünzen.
Schajmijew fehlt
Die Abwesenheit des tatarischen Präsidenten Mintimer Schajmijew bei den Feierlichkeiten gab Anlaß zu weiteren Spekulationen um seinen Gesundheitszustand. Gerüchte über sein Ableben waren in den vergangenen Tagen wiederholt unter Hinweis auf einen Urlaub Schajmijews in der Türkei dementiert worden.
Estland nimmt an Eurovision in Moskau teil
Estland wird an dem im kommenden Frühjahr in Moskau stattfindenden Musikwettbewerb „Eurovision Song Contest“ teilnehmen. Dies berichtet postimees.ee. Zuvor hatte der Direktor des estnischen Nationalen Rundfunks, Margus Allikmaa, einen Boykoktt der Veranstaltung als Reaktion auf den Krieg in Südossetien ins Gespräch gebracht. Seiner Ansicht nach wird Rußland den Wettbewerb auch für seine politischen Interessen ausnutzen. Allikmaa hatte vorgeschlagen, als Alternative zur „Eurovision“ einen großangelegten estnischen Gesangswettbewerb zu veranstalten. Demgegenüber unterstützt die estnische Bevölkerung laut einer von postimees.ee zitierten Umfrage die Teilnahme an der Veranstaltung in Moskau.
Bloggen mit Open Office
Diesen Eintrag habe ich mit dem Textverarbeitungsprgramm von Open Office 3.0 sowie der Erweiterung Sun Weblog Publisher 1.1.0 geschrieben. Eine, wie ich finde, sehr angenehme Art zu bloggen. Auch wenn das bisher noch nicht vorgekommen ist, ist beim Schreiben auf der Benutzeroberfläche hier auf blogspot.com immer ein ungutes Gefühl dabei, versehentlich den gesamten bereits geschriebenen Text zu verlieren. Wermutstropfen ist nur, daß es sich bei der Erweiterung zunächst um eine zeitlich begrenzte Testversion handelt.
Hier die Kurzanleitung für alle, die auch mit Open Office bloggen wollen: Nach der Installation der Erweiterung zunächst über den Menüpunkt Extras -> Optionen ein Blog hinzufügen. Neben Blogger wird beispielsweise auch Wordpress unterstützt. Über die Schaltfläche „ An Weblog...“ kann der Text dann einfach hochgeladen werden.
Nachtrag: Was leider noch nicht geklappt hat, war die "Labels" unter dem Eintrag mit hochzuladen, das mußte ich hinterher doch über die Benutzeroberfläche machen.
Dienstag, 16. September 2008
Rußland: Fusion demokratischer Parteien geplant
Freitag, 12. September 2008
Orangene Revolution in Südrußland?
Russisches Bier
Surkow: Kein Tauwetter
Mittwoch, 10. September 2008
Interaktiver Roman von Boris Akunin
Dienstag, 9. September 2008
Rußland wirbt in estnischen Zeitungen für Umsiedlung
Estnische Terroristen in russischen Kinos
Rußland: Lehrbuch zu islamischer Wirtschaft erschienen
"Moment der Wahrheit" - Intime Fragen im estnischen Fernsehen
"South Park" unter Extremismusverdacht
Montag, 8. September 2008
Filmtip: Fernsehen in Kasachstan
Freitag, 5. September 2008
Estland: ehemaliger Umweltminister vor Gericht
Armenien: Kritik am Nachbarn
Moskau verliert für Russen an Attraktivität
Kaczyński: gute Beziehungen zu ehemaligen Sowjetrepubliken
Landsbergis: Heutige Situation ähnelt 1938
Donnerstag, 4. September 2008
Rußland: Scientology an den Schulen
Rußland: Flagge zeigen erlaubt
Kampf gegen Korruption: Puschkin für 50 Rubel
Das "Gesetz über Einkäufe für staatliche Bedürfnisse" sieht vor, daß Bibliotheken Bücher im Wert von bis zu 100.000 Rubel (knapp 2.800 Euro) selbst kaufen dürfen. Alles, was darüber hinausgeht, muß öffentlich ausgeschrieben werden - mit dem Ergebnis, daß derjenige Lieferant den Zuschlag erhält, der die gewünschten Bücher zum niedrigsten Preis beschaffen kann. Bei Ausgaben von Klassikern wie Puschkin oder Tolstoi sind dies dann oft Billigversionen im Wert von 50 Rubel (ca. 1,39 Euro), die dementsprechend kurz halten und so im Endeffekt teilweise höhere Kosten verursachen als ein gebundenes Buch. Aus diesem Grund versuchen Bibliothekare schon seit zwei Jahren eine Änderung des Gesetzes zu bewirken.
Um die öffentlichen Bibliotheken Rußlands ist es augenscheinlich auch aus anderen Gründen schlecht bestellt. Als Ursachen für die Tatsache, daß laut Umfragen mehr als die Hälfte aller Einwohner Rußlands noch nie eine Bibliothek von innen gesehen haben, werden schlechter baulicher Zustand der Gebäude, mangelnde Internetzugänge und eine schlechte Bezahlung von Bibliothekaren genannt.
Mittwoch, 3. September 2008
Russische Medien: Zwei estnische Bauern rufen Sowjetrepublik aus
Tatarischer Präsident schweigt zu Georgien
Die Meinungen der befragten Experten variieren, und es werden auch Gründe wie der internationale Sportwettbewerb "Universiade 2013", dessen Austragungsort Kasan ist, ins Spiel gebracht. Besonders nennenswert scheinen jedoch zwei Ansichten. Zum Einen wird die Meinung vertreten, daß die Anerkennung der beiden abtrünnigen Kaukasusrepubliken ein Präzedenzfall für separatistische Bewegungen in Rußland, nicht zuletzt im ölreichen Tatarstan, sein könnte. Diese könnten auch Schajmijew in seinem Verhältnis zu Moskau gefährlich werden. Andererseits könnte das Schweigen des machtbewußten Politikers aber auch ein Indiz dafür sein, daß in dieser Frage unter dem Druck der Eliten noch eine Veränderung der russischen Position möglich ist und Schajmijew sich daher nicht festlegen will.