Mittwoch, 27. August 2008

Chasimow: Ukraine schadet sich mit Sprachpolitik selbst

Wie "Nowyj Region" berichtet, hat der ukrainische Rußlandexperte Iskander Chasimow auf einer Pressekonferenz die Sprachpolitik seines Landes kritisiert. Durch die totale Ukrainisierung der Medien habe man jeglichen Einfluß auf das russischsprachige Publikum verloren. Während russische Sender in der Ukraine frei zu empfangen seien, hätten russische Zuschauer "weder die Möglichkeit noch den Wunsch", ukrainische Programme zu verfolgen, da diese auf Ukrainisch ausgestrahlt würden. Insbesondere beraube dies die Regierung des Einflusses auf loyale ukrainische, aber russischsprachige Bürger. Ebenso könne man die Meinung in Rußland nicht beeinflussen. Ausschließlich "sich selbst und sein Elektorat" zu überzeugen, sei ein schwerer "taktischer und ideologischer Fehler der ukrainischen Führung".

Mit Fähnchen zur Schule

Wer Rußland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion regelmäßig bereist hat, konnte eine stetig wachsende Präsenz nationaler Symbole im Alltag beobachten. Nun werden von der patriotischen Welle offensichtlich auch immer mehr die Schulen erfaßt. Korrespondenten des Portals "Nowyj Region" besuchten eine Schulmesse im Ural, um die Trends für das am 1. September beginnende neue Schuljahr kennenzulernen. In dem Bericht heißt es, daß die Schüler "immer patriotischer werden". Wachsender Beliebtheit erfreuen sich Schüler-Tagebücher mit der Karte Rußlands sowie staatlicher Symbolik : Flagge, Wappen oder Zeichnungen des Kreml. Doch damit nicht genug: immer mehr Eltern beschenken ihre Kinder mit kleinen russischen Fähnchen, mit denen sie sich auf den Weg zu ihrem ersten Schultag machen.

Freitag, 22. August 2008

Finnen kaufen wieder mehr Alkohol in Estland

Wie postimees.ee berichtet, hat die Erhöhung der Alkoholsteuer in Finnland dazu geführt, daß wieder mehr Finnen sich in Estland mit hochprozentigen Getränken eindecken. Gleichzeitig sank der Absatz in Finnland selbst. Eine Senkung der finnischen Alkoholsteuer im Jahr 2004 aus Anlaß des estnischen EU-Beitritts hatte zu einem erhöhtem Alkoholkonsum in dem skandinavischen Land geführt. Nachdem der Preis für hochprozentige Getränke  in Finnland in diesem Jahr um 10,5 Prozent stieg und der für Bier um 3,5 Prozent, stieg die Einfuhr von alkoholischen Getränken aus dem Ausland um 10 Prozent. Der Großteil davon kommt aus Estland. Einen Beitrag dazu leistete auch eine Erweiterung des Fährverkehrs zwischen den beiden Ländern.

Donnerstag, 21. August 2008

Tallinn: Geschäft mit Friedhofsblumen

Wie postimees.ee berichtet, "blüht" in Tallinn der Handel mit Friedhofsblumen. Die Blumen werden von den Gräbern entwendet und an Händler vor dem Friedhof verkauft, die diese dann wiederum weiterverkaufen. Besonders verdächtig sei es, so Postimees, wenn auf dem Verkaufstisch einzelne Blumen stünden, deren Preis zudem noch niedriger als bei anderen sei.

Bahntunnel zwischen Tallinn und Helsinki?

Der Bürgermeister von Helsinki, Jussi Pajunen, hält es für möglich, daß in den 2020er Jahren ein Tunnel seine Stadt mit der estnischen Hauptstadt Tallinn verbindet. Die Kosten hierfür veranschlagt er mit mindestens einer Milliarde Euro. Auftrieb könnten der Idee auch Pläne für eine Eisenbahnverbindung von Berlin über Warschau nach Tallinn geben, die dann über Helsinki bis nach Sankt Petersburg verlängert werden könnte (Karte hier).

Quelle: Helsingi linnapea hindab Helsingi-Tallinna metroo maksumuseks 15 miljardit krooni

Mittwoch, 20. August 2008

Luschkow und die Gerichte

Die Behauptung des Führers der russischen Nationalbolschewisten Eduard Limonow, Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow kontrolliere die Gerichte der Stadt, verärgerte selbigen. Luschkow verklagte Limonow auf Zahlung von 500.000 Rubel (knapp 14.000 Euro) - und bekam diese vom Gericht zugesprochen. Wahrscheinlich nicht die beste Art, Limonows Behauptung zu widerlegen...

Limonow selber behauptet, so viel Geld nicht zu besitzen, was ihm Stanislaw Jakowlew, der den Fall auf sobkorr.ru kommentiert, aufgrund seines "allgemein bekannten" spartanischen Lebensstils auch ohne weiteres abnimmt. Jetzt fragt er sich, ob sich nicht 500 Moskauer Bürger finden ließen, die Limonow jeweils 1000 Rubel spenden.

Dienstag, 19. August 2008

Filmtip: Armenien auf arte

In der Reihe "Reiseskizzen aus..." zeigte arte gestern eine Reportage über Armenien, das älteste christliche Land der Welt. Der Film ist online noch bis Ende der Woche zu sehen.

Rußland: Informationskrieg wegen fehlender Pressefreiheit verloren?

Rußland ist selber schuld, daß es den "Informationskrieg" gegen Georgien verloren hat und sein internationales Ansehen gesunken ist. Diese Meinung vertritt Sergej Petrunin in einem Kommentar auf sobkorr.ru. Gerade durch die Einschränkung der Pressefreiheit sei die Qualität der Kriegsberichterstattung so schlecht, daß man der georgischen Propaganda nichts entgegensetzen könne.

Montag, 18. August 2008

Rußland: Zeitung droht Ärger wegen Zitat

Der Zeitung "Novaja Gazeta w Sankt Peterburgje" (Novaja Gazeta in Sankt Petersburg) wird von den Behörden Extremismus vorgeworfen. Wie die "Nowije Izwestija" berichtet, bezieht sich der Vorwurf auf ein in der Zeitung veröffentlichtes Zitat aus einem Appell der rechtsextremistischen "Bewegung gegen illegale Immigration" (DPNI) an den russischen Präsidenten. In dem Zitat wird die Internierung von in Rußland wohnhaften Georgiern gefordert. Damit, so die Behörden, werde "Haß gegen Bürger georgischer Nationalität" geschürt. Allerdings war der Artikel, zu dem das Zitat gehörte, ausdrücklich gegen derartige Bestrebungen gerichtet. Bei einem zweiten Fall von "Extremismus" innerhalb einen Jahres droht der Zeitung die Schließung. Die "Novaja Gazeta w Sankt Peterburgje" will juristisch gegen den Vorwurf vorgehen, Fachleute geben ihr allerdings nur geringe Chancen. Es wird vermutet, daß es sich bei dem Extremismusvorwurf nur um einen Vorwand handelt, um gegen unliebsame Journalisten vorzugehen. Nicht direkt betroffen ist von dem Fall die "Novaja Gazeta". Sie stellt ihren Kollegen in Sankt Petersburg zwar Artikel zur Verfügung, offiziell handelt es sich aber um zwei voneinander unabhängige Zeitungen.

Samstag, 16. August 2008

Rußlands neue Helden

Der Krieg in Georgien hat zwei neue Helden hervorgebracht, wie "Radio Rossii" berichtet. Präsident Medwedew unterzeichnete einen Erlaß, durch den zwei Soldaten mit dem Titel "Held der Russischen Föderation" ausgezeichnet wurden. Die Ehrung wurde ihnen für "Tapferkeit und Heldentum, gezeigt bei der Ausübung des Kriegsdienstes" zuteil, wie es in der offiziellen Mitteilung des Kreml hieß. Der Major Denis Wetschinow, einer der beiden Ausgezeichneten, erhielt den Titel posthum für die Rettung von Journalisten im Kampfgebiet. Daneben wurden eine Reihe weiterer Auszeichnungen verliehen, darunter der "Orden der Tapferkeit", "St. Georgskreuze", Medaillen für "Verdienste um das Vaterland" und "Marschall-Zhukow-Medaillen".

Estnische Schüler blicken optimistisch in die Zukunft

Postimees.ee faßt die Ergebnisse eines Essaywettbewerbs, in dem Schüler im Alter von 6 - 18 Jahren ihre Visionen von Estland im Jahr 2018 schildern, folgendermaßen zusammen: "Auf Schnellstraßen fahren die Autos mit 130 km/h, das Land wird von einer sozialdemokratischen Ministerpräsidentin regiert und ein Impfstoff gegen Aids wurde entwickelt." Das Bild, daß die Schüler von der Zukunft zeichnen, ist in den meisten der 175 Aufsätze positiv. Zu den am häufigsten angesprochenen Sorgen gehören Umweltprobleme.

Freitag, 15. August 2008

Rußlandreisen: Bei Schulden keine Visa

Wer bei einer Reise nach Rußland eine Strafe, etwa für zu schnelles Fahren, nicht bezahlt hat, könnte Probleme beim Beantragen des nächsten Visums bekommen. Laut einer Meldung der "Izvestija" hat sich die Praxis, Staatsbürgern, die beispielsweise mit der Zahlung ihrer Alimente im Rückstand sind, die Ausreise zu verweigern, bewährt. Dieses Mittel auf Ausländer anzuwenden, läßt das russische Gesetz nicht zu, jedoch kann diesen in Zukunft die Wiedereinreise verwehrt werden. In erster Linie soll die geplante Maßnahme auf Gastarbeiter aus den GUS-Staaten zielen.

Rußland: erneut Blogger vor Gericht

Vor einem Jahr berichtete Osteuropablog über den Fall des russischen Bloggers Savva Terentjev, der wegen "Schürens sozialer Zwietracht" angeklagt wurde. Terentjev wurde zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Nun steht zum zweiten Mal ein Blogger in Rußland vor Gericht.

Wie "Novye Izwestija" berichtet, wird dem Koordinator der oppositionellen Jugendwegung "Oborona" (Verteidigung) im Oblast Kemerowo, Dmitrij Solowjew vorgeworfen, die Arbeit von Miliz und Geheimdienst FSB in seinem Blog kritisiert und dadurch "sozialen Haß" geschürt zu haben. Demgegenüber bestritt der Anführer von "Oborona", Oleg Kozlowskij, daß in Solowjews Veröffentlichungen im Netz Aufrufe zur Gewalt oder Beleidigungen der Behörden zu finden seien. 

Am vergangenen Dienstag fand bei Solowjew eine Hausdurchsuchung statt, sein Computer sowie Materialien von "Oborona" wurden beschlagnahmt. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Haft. Oleg Kozlowskij sagte, seine Bewegung wolle dafür kämpfen, daß sich der Fall Terentjev nicht wiederhole. Wenn dies passiere, sei ein großer Teil der Internetgemeinschaft in Gefahr, die Kritik an den Behörden übe.

Polnisch - russische Auseinandersetzung auf dem Fußballplatz

Die durch den Krieg in Georgien ausgelösten Emotionen spiegeln sich jetzt auch auf dem Fußballplatz wieder. Wie grani.ru berichtet, kam es beim UEFA-Cup Spiel zwischen Legia Warschau und FK Moskau in der polnischen Hauptstadt zu "Fuck Russia" - Rufen aus dem Publikum, zudem seien mehrere Moskauer Spieler von ihren Gegnern verletzt worden. Der Moskauer Trainer Oleg Blochin fragte auf der Pressekonferenz, wo das "Fair Play" geblieben sei. Auf den Krieg in Georgien angesprochen, antwortete er: "Man muß seinen Gegner respektieren, ob er nun aus Zimbabwe, Indonesien, der Ukraine oder Rußland kommt. Wenn wir anfangen, die Politik in den Sport zu tragen, kommt dabei nichts Gutes heraus." Die Prognose des Trainers für das Rückspiel in Moskau lautete, daß es dort "schlimmer" als in Warschau werde.

Wie einem Bericht von sport.pl zu entnehmen ist, konnten sich die Verantwortlichen bei Legia zu einer halbherzigen Entschuldigung durchringen. Pressesprecher Wojciech Hadaj sagte: "Wir entschuldigen uns bei Trainer Blochin für das Verhalten der Fans, hatten darauf aber keinen Einfluß." Und Legias Trainer Jan Urban erklärte: "Blochin benimmt sich, als hätte er nie Fußball gespielt. Es ist eben so, daß die Fans eines Klubs die Fans eines anderen Klubs nicht lieben. Oder die Fans eines Landes lieben nicht die eines anderen. Allerdings hätte der Stadionsprecher sie zurechtweisen müssen."

Einer der letzten Verbündeten Rußlands: Venezuela

Der venezolanische Staatspräsident Hugo Chavez in einer Erklärung die georgische Seite für den Ausbruch des Konflikts um Südossetien verantwortlich gemacht. Vorbereitet worden sei die Auseinandersetzung hingegen auf "Befehl" der USA. Jurij Gladysch nimmt diese Meldung auf sobkorr.ru  zum Anlaß, die noch verbliebenen Verbündeten Rußlands aufzuzählen: außer Venezuela seien dies noch Kuba, Weißrußland und das international nicht anerkannte Transnistrien. Dies bedeute nichts anderes, so Gladysch, als daß Rußland vollkommen alleine geblieben sei, was auch in der Verantwortung einiger derer liege, die heute an der Staatsspitze stehen.

Orthodoxer Journalist wegen antisemitischem Film angeklagt

Wie kommersant.ru berichtet, hat in Sankt Petersburg gestern der Prozeß gegen Konstantin Duschenow begonnen. Dem Chefredakteur der Zeitung "Orthodoxe Rus" wird Anstachelung zum Rassenhaß vorgeworfen. Er soll einen Film unter dem Titel "Rußland mit Messer im Rücken. Jüdischer Faschismus und der Genozid des russischen Volkes" sowie ein gleichnamiges Buch verbreitet haben. Die orthodoxe Kirche hat sich von Duschenow distanziert. Auch wird von Seiten der Kirche die Meinung vertreten, Duschenows stünde hinter den "Ausfällen Bischof Diomids an die Adresse der Führung der russischen orthodoxen Kirche" (zum Fall Bischof Diomids siehe folgende Artikel bei "Window on Eurasia": hier und hier und hier und hier und hier und hier).

Filmtip: Russland in Rage - Krieg in Georgien

Der Beitrag "Russland in Rage - Krieg in Georgien" lief am Donnerstag abend auf arte. In einer Diskussionsrunde bemühen sich Salome Surabischwili, ehemalige Außenministerin Georgiens, Uwe Halbach von der Stiftung Wissenschaft und Politik sowie der Journalist Jean-François Kahn die Hintergründe des Konflikts um Südossetien aufzuhellen. Der Film ist ab Ausstrahlung sieben Tage lang im Internet zu sehen.

Donnerstag, 14. August 2008

Russischsprachiges Fernsehen für estnische Russen?

Die Esten halten in ihrer Mehrheit Rußland für den Hauptschuldigen am Krieg in Georgien, während die russische Bevölkerungsgruppe in Estland die Verantwortung bei Georgien sieht. Diese Differenzen in der Wahrnehmung werden oft darauf zurückgeführt, daß sich russischsprachige Esten im russischen Fernsehen informieren. Der estnische Bevölkerungsminister Urve Palo von der Sozialdemokratischen Partei Estlands sprach sich daher für ein russischsprachiges Nachrichtenprogramm in einem zu schaffenden Sender "ETV 2" (ETV ist der öffentlich-rechtliche Sender Estlands) aus. Das berichtet postimees.ee. Premierminister Andrus Ansip widersprach dem Vorschlag seines Ministers. Mit Sendern, die für ein Publikum von 150 Millionen Menschen gemacht seien, zu kämpfen, sei "furchtbar schwer". Lieber solle das russischsprachige Radioprogramm "Raadio 4", das bereits ein Stammpublikum habe, stärker finanziert werden.

Die russische Opposition zum Krieg in Georgien

Die Nachrichtenagentur Rosbalt faßt die Reaktionen von sechs führenden Persönlichkeiten der russischen Opposition zusammen: Sergej Mitrochin, Vorsitzender der Partei "Jabloko", Nikita Belych, Vorsitzender der "Union der rechten Kräfte", Garri Kasparow, Michail Kasjanow, Sergej  Kowaljow von der Menschenrechtsorganisation Memorial sowie Eduard Limonow, ehemaliger Vorsitzender der inzwischen verbotenen Nationalbolschewistischen Partei Rußlands.

Mitrochin äußerte Verständnis dafür, daß man nicht an die internationale Gemeinschaft habe appellieren können "während nebenan eine ganze Stadt vernichtet wird". Gleichzeitig warnte er vor einer Anerkennung Abchasiens und Südossetiens durch Rußland - dies wäre für Rußland ein Bumerang. Vielmehr man die Beachtung der Rechte nationale Minderheiten in allen Ländern garantieren.

Der Vorsitzende der "Union der rechten Kräfte", Nikita Belych, stimmte darin überein, daß die Situation am 8. August, als russische Friedenskräfte angegriffen wurden, ein bewaffnetes Eingreifen unumgänglich machten. Gleichzeitig gab er zu bedenken, daß diese Situation ein Resultat der Politik der USA, Rußlands und Georgiens gewesen sei. Belych distanzierte sich von Bemühungen der russischen Regierung, ultimativ einen Regierungswechsel in Georgien zu fordern: die Wahrscheinlichkeit, daß Saakaschwili vom Präsidentenamt zurücktrete, sei "umgekehrt proportional zur Lautstärke unserer Forderungen".

Garri Kasparow sieht in der Eskalation des Südossetien - Konfliktes einen Versuch des georgischen Präsidenten, seine innenpolitischen Probleme zu lösen. An den "Partnern" Rußlands läßt er jedoch kein gutes Haar: Er spricht vom "kriminellen Regime" des südossetischen Präsidenten Kokoity, dessen finanzielle Unterstützung die Korruption "auf dem ganzen Weg von der russischen Zentralbank bis Zchinwali" ermöglicht habe. Abchasien wiederum sei "Teil des gigantischen Abenteuers unter dem Namen Sotschi 2014", wodurch viele Russen in dieser Region konkrete finanzielle Interessen hätten.

Michail Kasjanow warf der russischen Führung vor, daß Land mit ihren "agressiven und unproportionalen Handlungen" in eine Sackgasse geführt zu haben. Als Mitglied des Weltsicherheitsrates müsse Rußland um eine Resolution bemüht sein, die eine Waffenruhe und eine Trennung der Konfliktparteien unter der Kontrolle der UNO und der OSZE fordere.

Sergej Kowaljow verurteilte wie alle anderen Oppositionspolitiker ebenfalls Georgien, wies jedoch darauf hin, daß die Worte "konstitutionelle Ordnung" auch in Rußland bereits 1994 beim ersten Tschetschenienkrieg gebraucht worden seien. Aus dem zweiten Tschetschenienkrieg ab 1999 sei der Bevölkerung dagegen noch die Rede vom "Krieg bis zum siegreichen Ende" und die Absage an Verhandlungen in Erinnerung. Der "zweifelhafte militärische Sieg" habe das Land die Demokratie gekostet. Das Opfer des nun begonnenen Krieges könne "Georgien als demokratisches Land und als verantwortungsvolles Mitglied der internationalen Gemeinschaft" sein. Wenn die internationale Gemeinschaft die "russischen Agressionen" nicht stoppe, könne Rußland außer Südossetien noch weitere Teile Georgiens an sich reißen, viele "verantwortungslose russische Politiker" redeten sogar bereits von der Krim.

Der Vorwurf des Nationalbolschewisten Limonow an die Regierung lautete im Unterschied zu allen anderen Politikern, Abchasien und Südossetien nicht bereits früher anerkannt zu haben oder sie als Teil Rußlands aufgenommen zu haben.

Nahrungsmittelknappheit in Kirgistan

Wie aus einem Artikel der russischen "Nezavisimaja Gazeta" hervorgeht, steht Kirgistan am Rande einer Nahrungsmittelkrise. Das Land habe "nicht nur Probleme mit der Wirtschaft im Allgemeinen und der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln im Besonderen", sondern auch ernsthafte Probleme mit dem Wasser. Wie die "Nezavisimaja Gazeta" berichtet, hat Kasachstan Kirgistan jetzt die Lieferung von 40.000 Tonnen Weizen zugesagt. Wenn die Nahrungsmittelkrise nicht bis Herbst diesen Jahres beigelegt ist, prognostizierte der Politologe Dosym Satpajew von der Opposition organisierte Hungerrevolten gegen Präsident Bakijew.

Kaukausus: Politik und Religion

In einem Artikel auf dem Portal grani.ru vertritt Nikolai Mitrochin die These, daß im Kaukasus der religiöse Faktor aus der Politik verschwunden sei. Vielmehr würden in den Konflikten lokale Interessen vertreten, wofür je nach Bedarf auch religiöse Parolen benutzt würden.

Als Beleg führt Mitrochin den Südossetien - Konflikt an, wo orthodoxe Russen und Südosseten gegen orthodoxe Georgier kämpften - und dies, obwohl die russische und die georgische Kirche traditionell gute Beziehungen haben. Gleichzeitig waren auch muslimische Einheiten sowie "Abenteurer" aus dem gesamten Kaukasus auf Seiten der Südossetier in die Kämpfe verwickelt.

Durch den Krieg in Georgien sieht Mitrochin die von russischen Nationalisten gerne ins Feld geführte Theorie von der "Einheit der Orthodoxie" sowie einer westlichen Verschwörung gegen selbige widerlegt. Während im Kosovo auf jede angezündete orthodoxe Kirche heftige Reaktionen erfolgten, wurden dieselben Vorkommnisse in Südossetien von religiösen Würdenträgern kaum kommentiert. Die Schlußfolgerung lautet: "Die Kirche ist eine soziale Organisation mit eigenständigen Interessen, wenn es ihr jedoch nütztlich ist, ist sie auch bereit, aktiv die "staatliche" Position zu vertreten." Im Augenblick widerspreche dies jedoch ihren "strategischen Interessen".

Mittwoch, 13. August 2008

Türkischer Konsul in Kasan: Tatarstan wichtig für russisch-türkische Beziehungen

Die Wolgastadt Kasan ist die Hauptstadt der Republik Tatarstan in der Russischen Föderation. Die größten Bevölkerungsgruppen in der Republik stellen zu ungefähr gleichen Teilen ethnische Russen sowie Tataren, die mehrheitlich dem sunnitischen Islam angehören und eine Turksprache sprechen. Kasan war die erste Stadt in der Russischen Föderation, in der die Türkei 1996 ein Konsulat einrichtete. Umgekehrt eröffnete die Republik Tatarstan 1997 eine Vertretung in der türkischen Hauptstadt Istanbul. Die Nachrichtenagentur "Rosbalt" veröffentlichte ein Interview mit Achmet Ergin, dem türkischen Konsul in Kasan.

Nach Ergins Worten spielt Tatarstan in der Festigung der russisch-türkischen Beziehungen durch die mit der Türkei gemeinsamen historischen, sprachlichen und kulturellen Verbindungen eine wichtige Rolle. Die Türkei sei einer der bedeutendsten Handelspartner Tatarstans.  Im Bereich der kulturellen Beziehungen sei die Türkei im Rahmen des "Jahres der türkischen Kultur in der Russischen Föderation" auch in Kasan mit einem breiten Programm präsent.

Ergin äußerte sich auch zu den umstrittenen türkischen Lyzeen in Tatarstan, Privatschulen, gegen die in jüngster Zeit der Vorwurf der Verbreitung "panturkistischer" Ideologien laut geworden war. Den Begriff "Panturkismus" sieht Ergin als eine veraltete Vorstellung aus der Zeit des Kalten Krieges an, heute gebe es zwischen der Türkei und Rußland keine politschen Differenzen. Dagegen führte Ergin die hervorragende Ausbildung in den türkischen Lyzeen an, deren Absolventen mit Russisch, Englisch, Tatarisch und Türkisch vier Sprachen fließend beherrschen würden.

Interview mit Boris Akunin zu Georgien

Der populäre russische Krimiautor Boris Akunin hat, wie viele andere Kulturschaffende in Rußland, georgische Wurzeln. Geboren wurde er 1956 in Tiflis unter dem Namen Grigori Schalwowitsch Tschchartischwili. Die Zeitung Novye Izweztija führte mit Akunin ein Interview über den Konflikt zwischen Rußland und Georgien.

Die Schuld für den Konflikt sieht Akunin bei den Regierungen beider Länder. Politisch hätten beide Länder verloren - Georgien, weil eine Aufnahme in EU oder NATO nun in weitere Ferne gerückt sei, noch mehr aber Rußland, da die ganze Welt an die "sowjetische Kriegsgefahr" erinnert worden sei.

Berichten über das Anzünden von Kirchen und den Mord an Kindern durch georgische Soldaten wollte Akunin keinen Glauben schenken. Überhaupt zeigte er sich gegenüber den Berichten russischer Medien mißtrauisch - er habe ihren Wahrheitsgehalt immer bei Meldungen der Nachrichtenagentur "Reuters" nachgeprüft, die die Situation am vollständigsten und glaubwürdigsten beleuchtet hätte.

Eine Gefahr von Ausschreitungen gegen Georgier in Rußland, wie im Oktober 2006, sieht Akunin nur für den Fall, daß diese "von oben eingeflüstert" würden. Dennoch werde von den Geschehnissen lange Zeit eine Narbe zurückbleiben.

Dürfen estnische Reserveoffiziere in Georgien humanitäre Hilfe leisten?

In Estland bestehen zwischen Verteidigunsministerium und Außenministerium unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der Einsatz von Freiwilligen mit militärischem Hintergrund in Georgien gerechtfertigt ist. Dies berichtet postimee.ee.
Während unstrittig ist, daß humanitäre Hilfe seitens ziviler Organisationen unterstützt werden sollte, sieht das Außenministerium die Gefahr, daß der Einsatz von Reseveoffizieren in diesem Gebiet sowohl auf diplomatischer Ebene als auch seitens der Medien Anlaß zu falschen Interpretationen geben könnte. Ein Sprecher des Verteidigungsministerium wird dagegen mit den Worten zitiert: "Der Aufbruch von humanitärer Hilfe leistenden freiwilligen estnischen Staatsbürgern nach Georgien ist sicher keine Provokation, und dessen böswillige Interpretation sollte uns nicht abschrecken."

Lech Kaczyński in Tiflis

Dienstag, 12. August 2008

Rußland enttäuscht über weißrussische Zurückhaltung

Während die baltischen Staaten, die Ukraine und Georgien schon seit längerer Zeit eine distanzierte Politik gegenüber Moskau verfolgten, schien Weißrußland lange der engste Verbündete Rußlands zu sein. Nun hat sich der russische Botschafter in Weißrußland "bestürzt" darüber gezeigt, daß Weißrußland immer noch keine Unterstützung für den russischen Kurs in Georgien gezeigt habe. Dies berichtet das Internetmagazin NR2. Danach habe die offizielle Reaktion in Minsk lediglich in einem Aufruf an beide Seiten zum Waffenstillstand und zum Beginn von Verhandlungen bestanden. Demonstranten, die vor der russischen Botschaft in Minsk für die Unterstützung Georgiens demonstrieren wollten, wurden aber dennoch festgenommen.

Jenseits von Gut und Böse

Ein lesenswerter Kommentar zu Georgien auf tagesschau.de.

Estland und Georgien

Ein Kommentar von Paavo Kangur auf postimees.ee trägt den Titel "Der georgische Krieg und die olympischen Spiele in Sotschi". Der Vergleich von Tibet und Abchasien und ihren Auswirkungen auf die jeweiligen Olympiaden wird jedoch nur im ersten Absatz kurz gestreift (wobei dieses Thema sicherlich noch eine tiefere Behandlung verdienen würde). Kangurs Meinungsbeitrag ist aus einem anderen Grund interessant: in der beinahe ausnahmslos pro-georgischen Berichterstattung in Estland ist er um eine differenzierte Sichtweise bemüht. Dabei spricht er einen für Estland wunden Punkt an: kleine Völker wie Abchasen und Osseten hätten sich die baltischen Staaten zum Vorbild genommen, um zum Zeitpunkt des Zerfalls eines Imperiums unabhängig zu werden. Die Ambitionen dieser kleinen Völker würden von Rußland zwar ausgenutzt, so Kangur. Gleichzeitig äußert er aber auch Verständnis dafür, daß sich kleine Völker ihre Verbündeten suchen müßten: "Einige finden den Teufel, einige Gott, und am Ende hängt das Urteil nur vom Stand- und Sitzpunkt des Urteilenden ab."

Das Dilemma, das Kangur anspricht, besteht darin, daß sich die estnische öffentliche Meinung zu weiten Teilen mit Georgien solidarisch zeigt. Der gemeinsame Gegner ist die sowjetische Hegemonialmacht Rußland, von dem sich beide Staaten losgesagt haben. Wer allerdings das Selbstbestimmungsrecht der Völker ernst nimmt, muß auch noch kleineren ethnischen Gruppen, als es beispielsweise Esten oder Georgier sind, das Recht auf Autonomie zubilligen. Einen ähnlichen Anspruch könnten früher oder später auch die im Nordosten Estlands lebenden Russen erheben.

Kangur plädiert dafür, als Konsequenz aus dem Krieg in Georgien einen Grenzvertrag mit Rußland zu unterschreiben und auf die umstrittene Präambel zu verzichten, die Rußland einen Grund lieferte, den bereits unterschriebenen Vertrag mit Estland nicht zu ratifizieren. Schließlich spricht sich Kangur noch dafür aus, das sowohl in Estland als auch in Georgien wieder mehr von Völkerfreundschaft gesprochen werden müßte - nicht zuletzt auch um Politikern die Möglichkeit zu nehmen, den Haß zwischen verschiedenen Gruppen auszubeuten.

Hat der Westen Georgien gegen den Iran getauscht?

Im russischen Internet kursiert die Theorie, der Westen habe sein stillschweigendes Einverständnis zum Krieg Rußlands gegen Georgien gegeben, um seinerseits einen Angriff auf den Iran vorbereiten zu können. Als Beleg wird eine angeblich stark erhöhte Anzahl von britischen, amerikanischen und französischen Kriegsschiffen im Persischen Golf angeführt. Nachzulesen ist die Meldung unter anderem hier und hier.

Montag, 11. August 2008

Präsidentenreise nach Georgien?

Polen, die baltischen Staaten Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie die Ukraine engagieren sich weiterhin aktiv im Konflikt zwischen Rußland und Georgien. Wie postimees.ee und gazeta.pl übereinstimmend berichten, suchen die Präsidenten der fünf Länder derzeit nach Möglichkeiten für eine gemeinsame Reise nach Georgien.

Sonntag, 10. August 2008

Kreml nennt Erklärung Polens und der baltischen Staaten "zynisch"

Wie postimees.ee berichtet, bezeichnete der stellvertretende russische Außenminister Grigori Karassin die Erklärung der Präsidenten Polens, Estlands, Lettlans und Litauens zum Krieg in Südossetien als "zynisch". Die Anschuldigung, Rußland betreibe eine "imperialistische und revisionistische Politik" nannte er einen "unverständlichen und vollkommen unlogischen Standpunkt". Jeder müsse verstehen, so Karassin, wer das Blutvergießen begonnen hätte und wer versuche, es zu beenden und ein normales Leben im Kaukasus wiederherzustellen.

Blog des georgischen Außenministeriums bei Blogspot?

Ein neueröffnetes Blog unter der Adresse georgiamfa.blogspot.com veröffentlicht englischsprachige Nachrichten über die Situation in Georgien und Südossetien im Namen des georgischen Außenministeriums. Die offizielle Seite des georgischen Außenministeriums war zuvor Angriffen von Hackern ausgesetzt gewesen.

Quelle: Gruusia välisministeerium avas Blogspotis lehe

Samstag, 9. August 2008

Baltische Staaten und Polen verurteilen russischen Militäreinsatz in Südossetien

In einer gemeinsamen Erklärung haben die Präsidenten Polens, Estlands, Lettlands und Litauens Rußlands Militäreinsatz in Südossetien verurteilt. Das berichtet postimees.ee. In der Erklärung wird die Zusammenarbeit der Europäischen Union mit Rußland als "strategischem Partner" in Frage gestellt. EU und NATO werden aufgerufen, "Initiative zu ergreifen und der Verbreitung imperialistischer und revisionistischer Politik in Osteuropa entgegenzutreten".

Georgien und Jugoslawien

Die georgische Wikipedia hat den Artikel "Jugoslawien" zum Artikel des Tages auf ihrer Hauptseite gemacht, illustriert von einer Animation des Zerfalls Jugoslawiens in seine Teilstaaten. Ist der Kaukasus der neue Balkan? Ein Vergleich jedenfalls, der in den vergangenen Tagen immer wieder bemüht wurde.

Freitag, 8. August 2008

Erster setosprachiger Film wird uraufgeführt

Im Rahmen des Filmfestivals tARTuFF (Tartu Armastusfilmide Festival, zu deutsch Liebesfilmfestival Tartu) wird am kommenden Montag auf dem Rathausplatz der südestnischen Studentenstadt der erste komplette Spielfilm in der Sprache der Seto (estnisch Setu) uraufgeführt werden.
Der Film "Taarka" erzählt die Geschichte von Hilana Taarka, die von 1856 - 1933 lebte und dem Volk der Seto angehörte. Während sie als Sängerin internationale Anerkennung fand, wurde ihr diese in ihrer Heimat, dem estnischen Setumaa (Land der Seto) versagt. Bei den Seto handelt es sich um eine kleine Volksgruppe in Estland, die eine dem estnischen nahe verwandte finno-ugrische Sprache spricht, sich jedoch zur Orthodoxie bekennt und ihre eigenen Traditionen pflegt. Wenige Seto leben auch noch östlich der estnisch-russischen Grenze um die Stadt Petschory (estnisch Petseri) im Pskower Oblast.


Donnerstag, 7. August 2008

Rußland grenzenlos

Auf einer bunten russischen "Karte unserer Heimat für Kinder" gehören nicht nur ehemalige Sowjetrepubliken wie die baltischen Staaten ganz selbstverständlich zu Rußland, selbst Japan ist nicht als unabhängiger Staat zu erkennen: Bilder hier.

Dugin: Tiflis von amerikanischen Besatzern befreien


In einem Interview mit dem russischen Internetmagazin NR2 forderte der Vorsitzende der „Internationalen Eurasischen Bewegung“, Alexander Dugin, einen Krieg gegen Georgien. Russland müsse Tiflis besetzen und Georgien von den „amerikanischen Besatzern befreien“. Rußland stehe selbst am Rande eines Krieges mit den USA und müsse durch die Anerkennung Abchasiens und Süd-Ossetiens einer amerikanischen „Blockade“ zuvorkommen. Aufgrund seiner eigenen Ressourcen könne Rußland ökonomische Sanktionen seitens Amerikas oder Europas leicht verkraften. Dugin empfiehlt, sich in diesem Fall den „befreundeten Ländern China, Iran und der Türkei“ zuzuwenden. Den Krieg hält Dugin für leicht zu gewinnen, er gleiche einem „touristischen Ausflug“.

Während man geneigt ist, Alexander Dugins Worte als die eines Spinners abzutun, ist der 46jährige studierte Philosoph und Politologe in Rußland nicht ohne jeden Einfluß. Nach dem Zerfall der Sowjetunion arbeitete er als Ideologe zunächst für die neugegründete Kommunistische Partei der Russischen Föderation, später für die Nationalbolschewistische Partei. Inzwischen sollen seine Ideen Einfluß auf die Regierungspartei „Jedinaja Rossija“ (Einiges Rußland) und auf Ministerpräsident Wladimir Putin haben. Des weiteren nimmt die „eurasische Bewegung“ für sich in Anspruch, Unterstützung von muslimischen, orthodoxen, buddhistischen und jüdischen religiösen Führern in Rußland sowie einiger Kreise des Militärs zu haben. In dem Artikel zu Dugins Interview auf NR2 war denn auch nicht die Rede von Protesten gegen seine Äußerungen, sondern lediglich davon, daß „nicht alle politschen Experten so kategorisch und solidarisch mit Alexander Dugin über die Notwendigkeit des Beginns kriegerischer Tätigkeiten“ seien.

Bild: Wikipedia

Dienstag, 5. August 2008

Das georgische Lied Russlands

Während die Beziehungen zwischen Georgien und Russland zur Zeit auf das äußerste angespannt sind und der Konflikt um Südossetien zu eskalieren droht, beleuchtet eine russische Fernsehserie das historische Verhältnis der beiden Länder: Грузинская песнь России (Das georgische Lied Russlands). Unter anderem geht es um die Umstände des Eintritts Georgiens in das Russische Reich, die folgenden Kriege im Kaukasus, deren Nachwirkungen bis heute zu spüren sind sowie den russischen Georgien-Mythos, an dessen Entstehung Dichter wie Puschkin und Lermontow ihren Anteil hatten.