Montag, 27. April 2009

Polen: Adlige Namensprobleme

Was hat der FDP-Politiker und Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Hermann Otto Solms, mit Róża Thun, gegenwärtig Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Polen, gemeinsam? Antwort: Beide haben einen Namen in ihrem Paß, der wesentlich länger ist als der, unter dem sie in der Öffentlichkeit bekannt sind.


In Hessen, wo Solms bei Bundestagswahlen regelmäßig auf der Landesliste für die Freien Demokraten antritt, dürfte schon so mancher Wähler beim Kreuzchenmachen gestutzt haben: Der volle Name des Politikers, wie er auf dem Wahlzettel steht, lautet Hermann Otto Prinz zu Solms-Hohensolms-Lich. Der Name ist ein bißchen sperrig und wird daher von Solms beispielsweise auf seiner Webseite auch nicht verwendet.


Róża Thun kandidiert in diesem Jahr in Polen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament für die Platforma Obywatelska (PO). Gerne würde sie dies auch unter ebenjenem Namen tun. Doch die Wahlbehörde PKW besteht auf vollständiger Namensnennung, was in ihrem Fall bedeutet: Róża Maria Gräfin von Thun und Hohenstein.


Abgesehen davon, daß sie den Wählern schlicht und einfach als Róża Thun bekannt sei, treibt die geborene Woźniakowska, die ihren Nachnamen Ehemann Franz Graf von Thun und Hohenstein verdankt, mütterlicherseits aber ebenfalls adlige Vorfahren hat, eine weitere Sorge um: Da ihr Name für den Wahlzettel zu lang sei, könnte er in kleinerer Schrift gedruckt werden.


Eins jedoch, versichert Thun, bereite ihr keine Sorgen: Daß der deutsch klingende Nachname sie Stimmen bei Wählern mit antideutschen Ressentiments kosten könne – auch Thun alleine klinge weder polnisch noch sonst irgendwie slawisch, aber das habe ihr nie Probleme gemacht. Doch die Wahlbehörde beharrt auf ihrem Standpunkt, auch wenn Róża Thun geltend macht, 1998 schon einmal unter der Kurzform ihres Namens bei Wahlen angetreten zu sein.


Danke an J. I. für den Hinweis!

Dienstag, 7. April 2009

Auseinandersetzungen in Moldawien

Zwei aktuelle Videos von den Demonstrationen in der moldawischen Hauptstadt Chisinau, bei denen es zu Zusammenstößen von Polizei und Demonstranten kam. Die Demonstranten werfen der Kommunistischen Partei von Präsident Vladimir Voronin Wahlfälschungen vor.



Samstag, 4. April 2009

Kasan wird dritte Hauptstadt Rußlands

Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan, kann sich nun offiziell „Dritte Hauptstadt Rußlands“ nennen. Wie die Tageszeitung Kommersant berichtet, ließ die Wolgametropole diesen Titel beim Patentamt auf Russisch in den Varianten „Dritte Hauptstadt“, „Dritte Hauptstadt Rußlands“, „Dritte Stadt“ sowie „Dritte Stadt Rußlands“ als Markenzeichen registrieren. Nebenbei wurde auch noch die englische Entsprechung „ Russia`s third capital“ gesichert. Den Titel der dritten Hauptstadt hatte zuvor auch Nischni Nowgorod für sich beansprucht. Als die ersten beiden Hauptstädte Rußlands gelten Moskau und Sankt Petersburg.