Dienstag, 9. September 2008

"South Park" unter Extremismusverdacht

Der Vorwurf des "Extremismus" entwickelt sich in Rußland immer mehr zu einer Allzweckwaffe in politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Jüngstes Beispiel: eine Kampagne gegen westliche Zeichentrickfilme, von der "Novyj Region" berichtet.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft verletzen 12 vom Fernsehsender "2x2" ausgestrahlte Zeichentrickserien, darunter "South Park" sowie die "Simpsons", die Rechte von Kindern: sie entsprächen nicht den Anforderungen des Gesetzgebers an den "Schutz der sittlichen und psychischen Entwicklung von Kindern". Weiter heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft: "Die Zeichentrickfilme (...) propagieren Gewalt und Grausamkeit, Pornographie, unsoziales Verhalten, wimmeln von Szenen des Zufügens von Körperverletzungen, der Verursachung von moralischem und körperlichem Leiden, gerichtet auf das Hervorrufen von Angst, Panik und Schrecken bei Kindern." Zusätzlich wurden in der Serie "South Park" "Anzeichen von Extremismus" gefunden.
Aktiv wurde die Staatsanwaltschaft auf Betreiben der "Vereinigten Union von Christen evangelischen Glaubens". Diese Gruppierung wird im Artikel als totalitäre Sekte bezeichnet, die keine Verbindung zur protestantischen Kirche in Rußland habe.

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