Montag, 19. November 2007

Wahlwerbung in Russischer Schule

Eine Dorfschule in Rußland. Links neben der Tafel hängt die russische Fahne, rechts die Parteifahne der Kreml-Partei "Jedinaja Rossija".



Samstag, 8. September 2007

Eisbären und Elefanten

Um den Berliner Eisbären Knut war es schon ruhig geworden, seit er dem süßen Babyalter entwachsen ist, doch nun machte er mit einer kleinen, offensichtlich harmlosen Verletzung an der Pfote wieder Schlagzeilen. Aber auch in anderen Ländern haben Tiergeschichten Hochkonjunktur. So brachte postimees.ee heute gleich zwei Meldungen aus dem Tallinner Zoo. Knuts 20 Jahre älterer Artgenosse Franz verstarb dort, nachdem ein Wärter versehentlich die Tür seines Geheges offengelassen hatte. Um den 300 Kilogramm schweren Eisbären in den Käfig zurückzubringen, wurde er betäubt, was er nicht überlebte. Elefant Carl darf sich dagegen auf ein neues Haus freuen. Mit dem Einzug muß er aber noch etwas warten, da Elefanten von Natur aus das Neue scheuen und die zarte Elefantenpsyche sich erst langsam an die neue Behausung gewöhnen muß, die er nach den Worten von Zoodirektor Mati Kaal von sich aus annehmen müsse.

Nachtrag: schön ablesen kann man Aufstieg und Fall des Interesses an Knut hier.

Freitag, 7. September 2007

Mißt die EU mit zweierlei Maß?

Das jedenfalls meint die estnische Europaabgeordnete Katrin Saks. Wie postimees.ee berichtet, kritisierte Saks vor dem Europaparlament, daß in Fragen der Menschenrechte die EU anders mit großen als mit kleinen Mitgliedsstaaten umgehen würde. "Im Falle von großen Staaten dominieren große Interessen und die EU hält sich in Menschenrechtsfragen zurück, während man fleißig mit dem Finger auf kleine Staaten zeigt", meinte Saks. Derlei Doppelstandards würden die Menschenrechtsarbeit nur erschweren.

Dienstag, 21. August 2007

Grosny - eine Stadt von Welt

Der russische Fernsehsender NTW berichtet vom "ambitionierten Plan", die tschetschenische Hauptstadt Grosny in eine "Stadt von Welt" zu verwandeln. Das Osteuropablog dokumentiert die Sendung und fasst den Kommentar auf deutsch zusammen.



Korrespondentin Fatima Dadaeva berichtet, daß es schon nach Mitternacht sei, aber auf den Straßen noch recht viel los sei. Während noch vor einigen Jahren ein Nachtleben in der Stadt praktisch unvorstellbar gewesen sei, gebe es jetzt sogar Nachtclubs. Und der gerade erst eröffnete Bowlingclub habe schon seinen ersten Stammgast. Allerdings handele es sich auch um den einzigen Bowlingclub der Stadt mit nur zwei Bahnen, Besucher müßten warten, um spielen zu können.

Als nächstes wird berichtet, daß es in Grosny nicht sehr viele Angebote nächtlicher Unterhaltung gebe. Während die Kinder Rollschuh liefen, würden sich die Älteren im Sommercafe treffen. Auch viele junge Frauen seien unter den Nachtschwärmern, die aber traditionell von verwandten Männern begleitet würden.

Schließlich geht es um die tschetschenische Biker-Szene und den Platz der Völkerfreundschaft, der sich zu ihrem nächtlichen Treffpunkt entwickelt habe. Es wird erwähnt, daß die Motorradfahrer für Ende August eine Fahrt nach Moskau planen. 

Und hier das Video mit komplettem russischsprachigem Text auf den Seiten von NTW.

Freitag, 17. August 2007

Wer im Glashaus sitzt...

Ein Einwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat sich so sehr über die regelmäßig am Strand des Dnjepr zurückgelassenen Glasflaschen geärgert, daß er schließlich eine neue Verwendung für sie fand: er benutzte sie, um ein Haus zu bauen. Zum Video geht es hier (auf englisch, unten auf der Seite).

Mittwoch, 15. August 2007

Hackfleisch, Sex und Borat – ein Ausflug in die Welt des estnischen Werbefilms der 80er

Wir sehen einen Fleischwolf Massen von Gehacktem ausspucken, dazwischen Nahaufnahmen von lebendigen Hühnern, die ob des ihnen bevorstehenden Schicksals etwas beunruhigt zu gucken scheinen und schließlich zwei lächelnde Frauen im Restaurant beim Verzehr der toten Tiere. Im Deutschland des Jahres 2007 könnte so eine Kampagne für den Vegetarismus aussehen, aber im Estland der 1980er Jahre war das ernstgemeinte Werbung für kanahakkliha – zu Deutsch Hühnerhackfleisch.

Über 80 Spots drehte Harry Egipt in den Jahren 1979 - 1992. Darunter war Werbung für so alltägliche Produkte wie Shampoo, aber auch für solche, die dem Durchschnittsbürger des damals noch sowjetischen Estlands unerreichbar scheinen mußten - Apfelsinen beispielsweise. Kampagnen gegen das Rauchen in der Schwangerschaft unterstützte Egipt ebenso wie Aufrufe an die Bauern, ihre Ernte an den Staat zu verkaufen. Und dann war da noch... kanahakkliha.



Nicht nur in Estland sind diese Filme inzwischen Kult. Auch die weltweite Internetgemeinde hat Egipts Werk für sich entdeckt. So wurde für das berühmt - berüchtigte "kanahakkliha" - Video bereits ein Remix-Wettbewerb durchgeführt.

Sex sells?

Wem das gehackte Hühnchen nicht gleich zu Beginn gründlich die Lust an der weiteren Beschäftigung mit Egipt verdorben hat, der kann in seinen Filmen einen ganz anderen Aspekt entdecken - den der teils subtilen, teils auch nicht mehr subtilen Erotik. Mit welcher Freizügigkeit im Estland der 80er Jahre nackte Haut zu sehen war, überrascht teilweise auch den heutigen Betrachter.

Doch in einem Online-Interview gibt sich Egipt auf die Frage eines Lesers von delfi.ee, ob "Sex Sells" immer noch seine Devise sei, zunächst ahnungslos. Er könne sich nicht daran erinnern, diese Devise jemals hervorgehoben zu haben. Wer am Strand spazierengehe und dort Menschen im Badeanzug antreffe, denke doch auch nicht, daß diese irgendetwas durch Sex verkaufen wollten. Und wenn diese Menschen im Badeanzug für die Werbung verewigt würden, könne man eher davon sprechen, daß der Film einige "sensualistische Elemente" benutze.

Auch der estnische Blogger Siim Teller plädiert dafür, einige Szenen aus Egipts Filmen mit einem unschuldigerem Blick zu betrachten: Dadurch, daß der gesellschaftliche Hintergrund vor 15 Jahren ein anderer gewesen sei und der Betrachter noch nicht durch die Pornoindustrie verdorben, habe eine am Eis schleckende junge Frau nicht zwangsläufig mit Oralsex assoziert werden müssen. Unabhängig von derlei Betrachtungen kursieren bei Youtube Montagen zweideutiger Szenen, die zumindest dem heutigen Zuschauer dann doch wieder eindeutig erscheinen.



Harry Egipt und Borat

Viele werden schon Szenen aus Egipts Werbung gesehen haben, ohne sich dessen bewusst zu sein. Denn der große Verwurster sämtlicher Klischees über Osteuropa, Zentralasien und überhaupt allem, was irgendwie im Osten liegt, hat sie für sich entdeckt. Die Rede ist von Sacha Cohen alias Borat. Die skurille Ästhetik estnischer Werbung der 80er Jahre schien wie gemacht, um sie in seinen Film zu integrieren. Und so fanden Ausschnitte daraus Einzug beispielsweise in das Video zur fiktiven Hymne Kasachstans bei Borat.



Schließlich noch die Auflösung zum Artikel vom Sonntag: Der Film, der so gut zum Bierthema zu passen schien, war in Wirklichkeit Werbung für Mineralwasser der Marke „Värska“. Immerhin stammt dieses Wasser aber aus der damals sogenannten "Tartuer Experimental-Brauerei", womit wir auch den Bogen zum Bierthema wieder geschlossen hätten.

Dienstag, 14. August 2007

Russischem Blogger droht Haft wegen Beleidigung der Polizei

"Bullen und Schläger - das ist dasselbe. Es wäre nicht schlecht, wenn untreue Polizisten regelmäßig auf dem Stefanovskij - Platz verbrannt würden." Diese Worte, veröffentlicht als Kommentar im Blog eines Journalisten könnten einen russischen Blogger und Musiker teuer zu stehen kommen - ihm drohen eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.

Savva Terentjev lebt in Syktywkar, der Hauptstadt der Republik Komi im Norden Russlands. Er führt einen Blog, in dem er hauptsächlich von seinen musikalischen Vorlieben berichtet und seine Band "Durdom" als "die beste Ska-Punkgruppe der Republik Komi" bezeichnet. Die Vorgeschichte der ihm zu Last gelegten Äußerungen beschreibt gazeta.ru:  Danach begann alles im Dezember 2006, als Angehörige der Einheit "K" (für Computerkriminalität) des Innenministeriums von Komi die Redaktion der Zeitung "Iskra" durchsuchten und dort gefälschte Software entdeckten. Die anschließende Beschlagnahmung von sechs Festplatten sehen Mitarbeiter der Zeitung als Reaktion auf deren oppositionelle Ausrichtung und die Unterstützung eines für die herrschende Partei "ungünstigen" Kandidaten bei den Wahlen in der Republik an. Auf diesen Vorfall bezog sich ein Benutzer mit dem Namen "terentjev", als er im Blog des Journalisten Boris Suranov die oben zitierte Äußerung über das öffentliche Verbrennen von Polizisten schrieb.

Ein Strafverfahren gegen Terentjev wurde im März 2007 eingeleitet, nachdem sich ein Leser des Blogs über die Äußerung beschwert hatte. Angehörige der Einheit "K" führten am 16. März eine Hausdurchsuchung beim Blogger und Musikanten durch und beschlagnahmten Computer und Disketten. Der Vorwurf, der gegen ihn erhoben wurde, lautete auf "Schüren sozialer Zwietracht". Terentjev bestreitet diesen Vorwurf; er habe keinerlei Zwietracht schüren wollen, sagt er. 

Vier Monate brauchten die Behörden, um die Frage der Urheberschaft Terentjevs für den Kommentar zu klären. Eine erste Analyse durch eine Doktorin der Philologie ergab, daß der beanstandete Text weder einen Aufruf zu "sozialer Feindschaft" enthalte noch sein Verfasser zu ermitteln sei. Eine zweite Analyse durch vier lokale Wissenschaftler ergab dann in beiden Fragen das gegenteilige Resultat. Dabei stützen sich die Anschuldigungen unter anderem auf stilistische Auswertungen alter Schulaufsätze Terentjevs. 

Als der Musiker nach Ablauf eines Reiseverbotes zu einem Auftritt seiner Band nach St. Petersburg fahren wollte, wurde er zur Fahndung ausgeschrieben und aus dem Zug geholt, um ihm die Vorladung zum nächsten Verhör zu übergeben. Ihm drohen nun eine Geldstrafe von mindestens 200.000 Rubel (knapp 5.800 Euro) oder bis zu fünf Jahre Haft - die Anklage lautet auf "Erregung von Haß oder Feindschaft, gleichzeitig Erniedrigung der menschlichen Würde." 

Russlands Blogger reagieren verunsichert. So zitiert beispielsweise td_mtu_1500ag nur den Artikel von gazeta.ru über den Fall und kommentiert, er werde nur Filmrezensionen verfassen, da er nicht auf den Solowezki-Inseln enden wolle. 

Lettische Stadt verlegt Kriegerdenkmal

Wie postimees.ee berichtet, soll in der lettischen Stadt Bauska ein Gedenkstein, der an sowjetische Soldaten erinnert, vom Hauptplatz auf den Friedhof verlegt werden. Die Arbeiten dazu sind bereits seit dem 9. August im Gange und sollen noch bis zum 1. September andauern. Die Mehrheit der Einwohner unterstütze die Verlegung, teilte die Stadtverwaltung mit.

Montag, 13. August 2007

Pilze sammeln nur noch mit Erlaubnis



Das Parlament der russischen Republik Udmurtien rüttelt, wie Sergej Beljak schreibt, an einem Tabu, an das sich noch nicht einmal die sowjetische Führung gewagt habe: künftig sollen die Einwohner der Region eine Erlaubnis des Forstamtes benötigen, um Pilze, Beeren und andere Früchte des Waldes zu sammeln. Und auch in einer Gesellschaft, die sonst so manche Einschränkungen ihrer Freiheitsrechte hinnimmt, regt sich Protest, wenn ihre heiligsten Traditionen angegriffen werden. Aus diesem Grund wurden ähnliche Pläne vor zwei Jahren fallengelassen. Jetzt sind sich die Mächtigen aber ihrer Sache offenbar so sicher, daß das unpopuläre Projekt trotz bevorstehender Wahlen in erster Lesung verabschiedet wurde. Ähnliche Regelungen gibt es in Rußland übrigens schon im Krasnojarsker Gebiet, wo für Beeren- und Pilzesammler Höchstmengen festgelegt wurden, bei deren Überschreitung eine Strafe droht.

Foto: Fastfood, „Steinpilz“

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Das Bild stammt aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de

Sonntag, 12. August 2007

Grundgesetzpilsner - Teil II

Mit wohlwollendem Humor sollte man dem jüngst von der Brauerei A. Le Coq auf den Markt gebrachten "Grundgesetzpilsner" gegenüberstehen - finden jedenfalls über die Hälfte (gut 53 Prozent) der Teilnehmer einer Umfrage auf postimees.ee . Eine Verhöhnung der Verfassung wollten dagegen nur etwas mehr als 43 Prozent erkennen. Daß mit Bier tatsächlich die Verfassung dem einfachen Bürger näher gebracht werden kann, glauben unter 3 Prozent.

Der estnische Blogger Otto kommentiert, daß Estland wohl das einzige Land sei, in dem die Regierung versuche, eine Sperrstunde für den Verkauf von Alkohol einzuführen, gleichzeitig aber durch ein Ministerium eine Biermarke sponsore. Sepp dagegen findet, daß das Justizministerium dafür immerhin noch besser geeignet sei als die Krankenkasse.

Nicht um Bier geht es im Video unter diesem Beitrag, auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag. Mehr über die Klassiker der estnischen Werbung gibt es in einigen Tagen hier im Osteuropablog zu lesen.


Samstag, 11. August 2007

Die Verfassung zum Trinken

Daß ein Land, dessen erste Unabhängigkeitsperiode gerade einmal 20 Jahre dauerte, den 15. Geburtstag seiner Verfassung mit größeren Feierlichkeiten würdigt, ist leicht zu verstehen. Und auch der Wunsch bei dem einen oder anderen Bürger dieses Landes, auf das Ereignis anzustoßen, löst noch kein Erstaunen aus. In Estland erregen sich die Gemüter zur Zeit allerdings an der Frage, ob man, bildlich gesprochen, nicht nur auf, sondern mit dem Grundgesetz anstoßen können sollte.

Das estnische Justizministerium sowie die Brauerei A. Le Coq aus Tartu haben sich etwas ganz besonderes für das Geburtstagskind einfallen lassen: aus Anlaß der Feierlichkeiten soll es für einen begrenzten Zeitraum von drei Monaten ein "Põhiseaduse Pilsner" - zu deutsch "Grundgesetzpilsner" - im Handel geben. Nach den Worten von Justizminister Rein Lang soll mit dieser Aktion der Bevölkerung die Verfassung näher gebracht werden.

Daß dies kein ganz unbegründetes Vorhaben ist, scheint eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Faktum & Ariko" zu belegen. Danach kennt über die Hälfte der estnischen Bevölkerung ihr Grundgesetz kaum oder gar nicht. Und ihre Grundrechte, Freiheiten und Pflichten aufzuzählen wußten gerade einmal 11 Prozent der Befragten.

Doch sollten diese Werte wirklich über ein Bier zum Preis von umgerechnet ca. 50 Cent und mit einem Alkoholgehalt von 4,2 Prozent unters Volk gebracht werden? Janek Kalvi vom Alkoholprduzenten "Liviko" mochte zunächst nur an einen verspäteten Aprilscherz glauben. Nicht zum Lachen zumute ist auch dem größten Mitbewerber von A. Le Coq auf dem estnischen Biermarkt, der Brauerei Saku. In einer Pressemitteilung stellte sie sich auf den Standpunkt, daß die Verknüpfung eines staatlichen Feiertages mit einem Bier der "billigsten Kategorie" das heimische Brauereiwesen als Ganzes diskreditiere.

Evelyn Sepp, stellvertretende Vorsitzende der Grundgesetzkommission sowie Mitglied der oppositionellen Zentrumspartei (Keskerakond), spricht von einem Geschäft zwischen zwei Wirtschaftsvereinigungen: der A. Le Coq AG sowie der von ihr so bezweichneten "Reformpartei AG" von Justizminister Lang.  Die Werte der Verfassung, so Sepp, gehörten allen, deswegen dürften mit ihnen keine Geschäfte gemacht werden. Beim "Grundgesetzpilsner" handle es sich um "einen Verkauf der Grundwerte zum Rabattpreis, der aus der Republik Leergut macht". Scharfe Kritik kommt auch von der Jugendorganisation der Zentrumspartei, die Lang vorwirft, seine persönlichen Interessen sowie die seiner Partei höher zu bewerten als die Gesundheit des Volkes: Lang liberalisiere eine "überliberalisierte" Alkoholpolitik.

Solch eine Argumentation ist es wohl, die Cardo Remmel, Vorsitzener des estnischen Bierverbandes, im Auge hat, wenn er davon spricht, daß Alkoholproduzenten in Estland zu Feinden der Gesellschaft abgestempelt würden. Sogar die Erwähnung ihrer Namen in bestimmten Kontexten werde tabuisiert. Dabei gehörten sie zu den Zugpferden der estnischen Wirtschaft. Und überhaupt seien in allen entwickelten westlichen Gesellschaften die Logos von Biermarken beispielsweise auf den Trikots von Sportlern zu sehen.

Etwas humorvoller nimmt die ganze Debatte dagegen die Zeitschrift "Eesti Ekspress" und veröffentlicht ein "Pilsner Grundgesetz". Darin heißt es in Artikel 1: "Pilsner ist ein selbständiges und unabhängiges demokratisches Bier, der Träger seiner höchsten Gewalt ist der Biertrinker".

Quellen:

Eesti Päevaleht Online: Justiitsministeerium tähistab põhiseaduse aastapäeva uue pilsneriga

Postimees.ee: Üle poole eestlastest ei tunne põhiseadust

Eesti Päevaleht Online: Liviko juhti pani ministeeriumi õlletellimus üllatuma

Postimees.ee: Saku õlletehas: Pilsneriga ei sobi tähistada Eesti riigile tähtsaid sündmusi

Postimees.ee: Evelyn Sepp: Reformierakond peaks põhiseaduse õlle välja ostma ja hävitama

Postimees.ee: Kesknoored: lõpetage Eesti põhiseaduse mõnitamine

Postimees.ee: Remmel: põhiseaduse propageerimine õlle abil ei ole vale

Eesti Ekspress: Põhiseaduse Pilsner, Langi kange.. Kas riik peab varsti põhiseaduse trükkimiseks A le Coqilt luba küsima?

Samstag, 16. Juni 2007

Estnische Grüne lehnen Amt eines Parteivorsitzenden ab

Auf ihrem Parteitag haben die estnischen Grünen mit deutlicher Mehrheit einen Antrag abgelehnt, der das Amt eines Parteivorsitzenden eingeführt hätte. Stattdessen wird die Partei weiterhin von einer Führungsgruppe geleitet, aus deren Reihen vier Sprecher gewählt werden.

Quelle: Rohelised ei soovinud erakonnale esimeest http://postimees.ee/160607/esileht/siseuudised/266823.php

Dienstag, 1. Mai 2007

Estnischer Außenminister bringt Situation um Moskauer estnische Botschaft gegenüber Steinmeier zur Sprache

In einem Gespräch mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat der estnische Außenminister Urmas Paet auf die Situation rund um die estnische Botschaft in Moskau hingewiesen. Seit Tagen wird die Botschaft in Moskau von Demonstranten belagert, die gegen den Abbau des umstrittenen "Bronzesoldaten" in Tallinn demonstrieren, ohne daß russische Sicherheitskräfte hiergegen einschreiten würden. Steinmeier versprach Estland die Hilfe der Europäischen Union, deren Vorsitz Deutschland innehat, bei der Normalisierung der Situation.

Quelle: Paeti kõne Saksa välisministrile võib tuua rahu Moskva Eesti saatkonnale (http://postimees.ee/010507/esileht/siseuudised/258127.php)

Montag, 30. April 2007

Estnischer Justizminister: Estnische Server werden von russischen Staatsbehörden angegriffen

Wiederholte Angriffe gegen die Server staatlicher estnischer Stellen lassen sich nach den Worten des estnischen Justizministers Rein Lang nach Rußland zurückverfolgen. Darauf deuteten die IP-Adressen der Angreifer hin, die staatlichen Behörden in Moskau gehören würden.

Seit dem Abend des 27. April sind estnische Server in Zusammenhang mit der umstrittenen Entfernung des "Bronzesoldaten" in Tallinn den Angriffen ausgesetzt, die Regierungsseiten zeitweise unerreichbar machten und die Arbeit von Behörden zum Stillstand brachten.

Quelle: Rein Langi sõnul ründavad Vene riigiasutused Eesti veebiservereid
 ( http://postimees.ee/300407/esileht/siseuudised/258100.php )

Donnerstag, 12. April 2007

Änderung der estnischen Verfassung soll Sprache schützen

Ohne Gegenstimmen hat das estnische Parlament, die Riigikogu, am heutigen Donnerstag eine Änderung der Präambel zur Verfassung gebilligt. Dort wird nunmehr auch die Sprache zu den schützenswerten Trägern nationaler Identität gezählt. Es handelt sich um die dritte Änderung der Verfassung, seit diese 1992 in einer Volksabstimmung angenommen wurde. Die letzte Änderung im September 2003 ermöglichte den Beitritt Estlands zur Europäischen Union.

Quelle: Riigikogu kiitis heaks põhiseaduse preambuli muudatuse (http://postimees.ee/120407/esileht/siseuudised/254805.php)

Dienstag, 3. April 2007

Neuer estnischer Verteidigungsminister Aaviksoo im Interview mit "Postimees"

Neuer estnischer Verteidigungsminister ist Jaak Aaviksoo. Der Politiker der konservativen Partei "IRL" war von 1998 bis 2006 Rektor der Universität Tartu. Auf die Frage der Zeitung "Postimees", ob vor diesem Hintergrund nicht beispielsweise das Amt des Bildungsministers passender für ihn gewesen wäre, antwortete Aaviksoo man könne sich in der Regierung nicht "die Erdbeeren aus dem Korb aussuchen". Im Hinblick auf das Gesamtbild sei die Besetzung des Postens durch seine Person vernünftig.
Im Interview sprach sich Aaviksoo für die Beibehaltung des Grundwehrdienstes aus. Für den Fall, daß die personellen Resourcen der estnischen Armee in Zukunft nicht mehr ausreichen sollten, um gleichzeitig an Einsätzen in Afghanistan, dem Irak, auf dem Balkan sowie innerhalb der Nato und europäischer Einsatzkräfte mitzuwirken, versprach Aaviksoo, diese Schwächen nicht zu verschweigen und die internationalen Partner davon rechtzeitig in Kenntnis zu setzen.

Quelle: Jaak Aaviksoo: eestlastel on kaitsetahtega probleeme (http://postimees.ee/040407/esileht/olulised_teemad/riigikogu_2007/isamaa_ja_res_publica_liit/253462_1.php)

Album der Smilers zunächst nur über Mobiltelefone zu hören

Für ihr jüngstes Album "Õhus on..." (In der Luft liegt...) hat sich die populäre estnische Gruppe "Smilers" einen besonderen Werbetrick einfallen lassen: Bis zum 13. April läßt sich ihr Album nur in Verbindung mit dem Kauf einer bestimmten Mobiltelefonmarke über einen bestimmten Anbieter hören. Erst danach gelangt das Album als CD in den Handel. Nach den Worten der Telefongesellschaft handelt es sich bei dieser Vermarktungsmethode um eine Weltpremiere.

Quelle: Smilers üllitas mobiilialbumi (http://www.postimees.ee/040407/esileht/meelelahutus/253474.php)

Dennissow: Keine Druckmaßnahmen gegen Estland

Nach den Worten des stellvertretenden russischen Außenministers Andrej Denissow plant Rußland nicht, Maßnahmen zur Erhöhung des Drucks auf Estland anzuwenden. Man sei zwar mit dem augenblicklichen Stand der estnisch-russischen Beziehungen keinesfalls zufrieden. Bei den Boykottaufrufen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Sergej Iwanow handele es sich um eine Warnung, die "in den Rahmen der Emotionen, nicht den der Politik" gehöre.

Quelle: Moskva: Mingeid survemeetmeid Eesti vastu ei tule (http://postimees.ee/040407/esileht/valisuudised/253439.php)

Sergej Ivanov ruft Russen zu Boykott estnischer Produkte auf

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Ivanov rief seine Landsleute zum Boykott estnischer Produkte auf. Zudem sollten sie ihren Urlaub statt in Estland lieber in Kaliningrad verbringen. Hintergrund dieser Forderungen ist der Streit zwischen Estland und Rußland um den sogenannten "Bronzesoldaten" in Tallinn. Dieses Denkmal soll an die Befreiung Tallinns durch sowjetische Truppen Ende des 2. Weltkriegs erinnern, wird aber von vielen Esten als Symbol der Okkupation aufgefaßt. Rußland wehrt sich gegen estnische Pläne, das Denkmal zu entfernen und die dort begrabenen Soldaten umzubetten. Neben dem Boykottaufruf führte Ivanov aus, der Bau eines Hafens im Leningrader Gebiet müsse beschleunigt werden, um nicht weiterhin den estnischen Haushalt durch den Transit von Gütern zu unterstützen.
Der estnische Außenminister Urmas Paet sieht Ivanovs Äußerungen in erster Linie als Wahlkampfgetöse an. Ivanov gilt als möglicher Nachfolger des derzeitigen russischen Präsidenten Putin.
Gelassen sieht die Auswirkungen möglicher russischer Boykottaktionen der estische Transportexperkte Raivo Vare. Die estnische Wirtschaft werde hierdurch nicht zusammenbrechen, insbesondere der Anteil russischer Touristen in Estland sei ohnehin nicht besonders hoch. Ohnehin habe Rußland bereits seit 1997 in Bezug auf verschiedene Länder und Güter systematisch Blockadeaktionen angewendet, ohne daß hierüber viel gesprochen werde.

Quellen: - Vene asepeaminister kutsus Eesti kaupu boikoteerima ja siia mitte reisima http://postimees.ee/030407/esileht/siseuudised/253394.php
- Paet: Ivanov teeb Eesti najal valimiskampaaniat (http://postimees.ee/030407/esileht/valisuudised/253412.php)
- Raivo Vare: Eesti majandus Vene boikotist kokku ei varise
(http://postimees.ee/030407/esileht/majandus/253425.php)

Sonntag, 1. April 2007

Aprilscherz auf gazeta.pl

Das polnische Internetportal gazeta.pl nimmt die aktuelle Debatte um ein noch schärferes Verbot von Abtreibungen in Polen zum Anlaß für einen Aprilscherz. Danach würde in Zukunft das Datum der Empfängnis das Geburtsdatum in der Identifikationsnummer PESEL, die jeder Pole besitzt, ablösen. Hintergrund sind Bestrebungen, die Verfassung um einen Zusatz zu ergänzen, der das Leben "vom Moment der Zeugung bis zu seinem natürlichen Ende" schützen soll.

Quelle: Czy datę urodzenia w PESEL-u zastąpi data poczęcia? (http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,53600,4029266.html)

Bahnlinie Tallinn-Petersburg wiedereröffnet

Die seit 2004 unterbrochene Eisenbahnlinie zwischen der estnischen Hauptstadt Tallinn und dem russischen Sankt Petersburg wurde am gestrigen Samstag wiedereröffnet. Künftig werden die Züge täglich zwischen den beiden Städten verkehren. Weiterhin keine Eisenbahnverbindung besteht dagegen zwischen Estland und seinem südlichen Nachbar, Lettland.

Quelle:
Täna väljub esimene Peterburi-rong (http://postimees.ee/010407/esileht/olulised_teemad/tarbija24/reis/252939.php)

Donnerstag, 29. März 2007

Weißrussische Zeichentrickfilmer bitten in Estland um Asyl

Die estnische Zeitung "Postimees" berichtet, daß zwei Autoren Lukaschenko-kritischer Zeichentrickfilme in Estland um Asyl gebeten hätten. Ihnen drohten nach eigenen Angaben in ihrem Heimatland Weißrußland Haftstrafen wegen Beleidigung des Präsidenten.
Die Filme lassen sich auf dem Internetportal "youtube" ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=27X4TNK3vo0 sowie http://www.youtube.com/watch?v=A2jfB1D_7UQ.

Quelle: Lukašenkat pilganud multiplikaatorid paluvad Eestist varjupaika (http://www.postimees.ee/290307/esileht/kultuur/252616.php)

Dienstag, 27. März 2007

Debatte über Verbot von Abtreibungen und Euthanasie in Polen

Das polnische Internetportal gazeta.p berichtet von der Debatte um ein Verbot von Abtreibungen und Euthanasie in Polen. Der Chef der rechtgerichteten "Liga polnischer Familien" (LPR), Roman Giertych, forderte, die Verfassung um den Zusatz, daß das Leben "vom Moment des Beginns bis zum natürlichen Tod" geschützt sei, zu ergänzen. Damit soll neben der Abtreibung jeglichen Initiativen, die sich für eine Legalisierung von Sterbehilfe aussprechen, der Boden entzogen werden.
Premierminister Jarosław Kaczyński (Recht und Gerechtigkeit, PiS) sprach sich gegen diesen Vorschlag aus. Das Problem sei zu kompliziert, um es mittels der Verfassung zu lösen. Man müsse prüfen, so Kaczyński, ob man nicht durch lebenserhaltende Maßnahmen auch unvorstellbare Leiden ausgelöst werden könnten. Dies beziehe sich aber ausdrücklich nur auf Fälle, in denen diese Maßnahmen rein künstlicher Natur seien.
Die PiS möchte die Verfassung um eine Bestimmung ergänzen, die den Schutz des Lebens auf dem bisherigen Level weiterhin garantiert, daneben aber die Betreuung von Schwangeren verbessert.

Quelle: Premier przeciwny zakazowi eutanazji (http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,53600,4017211.html)

Sonntag, 11. März 2007

Russisches Onlineportal stellt Rangliste "russophober" Zeitungen auf

Die estnische Wochenzeitung "Eesti Ekspress" berichtet über eine Rangliste russophober Zeitungen weltweit, die das russische Internetportal "E-generator.ru" erstellt hatte. Diese basiert auf Auswertungen von ins Russische übersetzten Artikeln, die in die Kategorien "positives Urteil", "begründete Kritik" sowie "unbegründete Kritik" aufgeteilt wurden. Die Autoren von "E-generator.ru" sehen die Ergebnisse als Ausdruck einer weltweit wachsenden Russophobie an, die insbesondere auch im Baltikum vertreten sei. Spitzenreiter in der Negativrangliste sind jedoch zwei amerikanische sowie eine britische Zeitung. Auf dem ersten Platz liegt die amerikanische "Newsday", gefolgt von "The Financial Times" und "The Wall Street Journal". Der estnische "Postimees" landet auf dem 11. Platz, während der litauischen "Lietuvos Rytas" auf dem 19. Platz bereits ein neutrales Urteil über Rußland attestiert wird. Rußlandfreundlichste Zeitung weltweit ist nach der Rangliste der "Toronta Star". Insgesamt sind 27 Zeitungen ausgewertet worden, von denen 18 eine eher negative Haltung bescheinigt wird, acht dagegen eine eher positive. Deutsche Zeitungen sind nicht vertreten.

Quellen:
-Postimees sattus russofoobia-reitingu edetabelisse (http://www.ekspress.ee/viewdoc/028E76FDBB27C945C225729600421DEC/rss)
-Рейтинг русофобии: «Newsday» опережает «The Financial Times» на 9 очков (http://www.e-generator.ru/news/?news_id=8255)

Premierminister Ansip stellt Unterzeichung des Koalitionsvertrags in Estland für den 26. März in Aussicht

Bereits am ersten Tag der Koalitionsverhandlungen in Estland stellte Premierminister Andrus Ansip die Unterzeichung eines Koalitionsvertrags für den 26. März in Aussicht. Dies berichtet die Online-Ausgabe der estnischen Tageszeitung "Postimees".
An den Gesprächen in Tallinn nahmen neben Ansips Reformpartei die estnischen Grünen, die sozialdemokratische Partei sowie die Partei IRL teil. Der Premierminister äußerte, daß zur Zeit keine Anzeichen dafür festzustellen seien, daß eine der beteiligten Parteien auf eine Beteiligung an der Koalition verzichten wolle. Es ist geplant, in den Verhandlungen jeden Tag ein Kapitel des künftigen Koalitionsvertrags zu erörtern. Am morgigen Montag soll dabei die Familienpolitik auf dem Programm stehen. Hier machte Sozialdemokrat Eiki Nestor heute in einem Interview auf fehlende Kindergartenplätze in Estland aufmerksam.

Quelle: Ansip: koalitsioonileppe võiks allkirjastada 26. märtsil (http://www.postimees.ee/110307/esileht/olulised_teemad/riigikogu_2007/249375.php)

Samstag, 10. März 2007

Parteien Estlands (1): Die Grünen

Bei den estnischen Parlamentswahlen vom 4. März kamen die Grünen Estlands (Eestimaa Rohelised) auf 7,1 Prozent der Stimmen. Damit zog die Partei mit 6 Mandaten neu in das estnische Parlament, die Riigikogu, ein. Wer sich in der estnischsprachigen Wikipedia über die Grünen informieren möchte, stößt zunächst auf einige andere Gruppierungen. Die estnischen Grünen (Eesti Rohelised) waren eine 1991 gegründete Partei. Dabei handelte es sich wiederum um einen Zusammenschluß der Eesti Roheline Partei sowie der Eesti Roheline Erakond (die sich beide mit "Estnische Grüne Partei" übersetzen lassen, da erakond nur die estnische Version des Fremdworts partei ist). 1995 kam es zu einem Bruch in der Partei, da ein Flügel auf nationalistische und rechtsgerichtete Politik setzte. Der linke, klassische grüne Ansätze vertretende Flügel ging im selben Jahr eine Wahlallianz mit der Estnischen Royalistischen Partei (Eesti Rojalistlik Partei) unter dem Namen "Vierte Kraft" (Neljas Jõud) ein, der aber ein Erfolg versagt blieb. Drei Jahre später, 1998, schlossen sich die Eesti Rohelised daher mit der Zentrumspartei (Keskerakond) zusammen.
Bei den zu den diesjährigen Parlamentswahlen angetretenen Eestimaa Rohelised handelt es sich um eine Neugründung aus dem Jahr 2006. Das auf dem Parteitag am 25. November 2006 in Tallinn angenommene Programm spricht sich für Umweltschutz, erneuerbare Energien sowie direkte Demokratie aus. In innovativen, umweltschonenden Technologien sieht die Partei auch wirtschaftliches Potential. Um Auto- und Flugverkehr zu verringern, soll der Bau der "Rail Baltica", einer Zugverbindung von Tallinn über Warschau bis nach Berlin, beschleunigt werden. In der Finanzpolitik unterstützen die Grünen einen ausgeglichenen Staatshaushalt und eine möglichst geringe Verschuldung, um nicht zu Lasten künftiger Generationen zu leben. Auch eine ökologische Steuerreform, die in die Richtung der Besteuerung von Ressourcenverbrauch und Konsum anstelle von Arbeit geht, strebt das Programm an. Die estnische Landwirtschaft soll in die Lage versetzt werden, den heimischen Bedarf an Agrarprodukten zu decken. In der Sicherheitspolitik wird die NATO-Mitgliedschaft ebenso unterstützt wie die allgemeine Wehrpflicht.

Quellen: - Amtliche Wahlergebnisse (http://www.vvk.ee/r07/paev.stm)
-http://et.wikipedia.org/wiki/Eesti_Rohelised
-http://et.wikipedia.org/wiki/Eesti_Rojalistlik_Partei
-http://en.wikipedia.org/wiki/Estonian_Greens
-Parteiprogramm der Grünen (http://roheline.erakond.ee/index.php/Programm)

Koalitionsverhandlungen in Estland sollen am Sonntag beginnen

Wie die estnische Zeitung "Postimees" (http://www.postimees.ee/) berichtet, sollen am morgigen Sonntag die Koalitionsverhandlungen in der Hauptstadt Tallinn beginnen. Aus den Parlamentswahlen am vergangenen Wochenende war die Reformpartei von Ministerpräsident Andrus Ansip als stärkste Kraft hervorgegangen. Sie möchte nun Gespräche mit der konservativen IRL, der sozialdemokratischen Partei Estlands sowie den erstmals im Parlament vertretenen estnischen Grünen aufnehmen. Den Vierparteiengesprächen vorausgegangen waren Einzeltreffen zwischen Vertretern der Reformpartei sowie der anderen Parteien. Unterdessen zeigt eine ebenfalls in der "Postimees" veröffentlichte Umfrage der Firma "Faktum & Ariko", daß sich eine Mehrheit der Esten eine Dreiparteienkoalition bestehend aus Reformpartei, IRL und Sozialdemokraten wünscht. Diese von 64 Prozent der Befragten bevorzugte Variante würde auch ohne die Grünen über eine parlamentarische Mehrheit verfügen. In einem Leitartikel sieht "Postimees online" dennoch eine Zusammenarbeit der vier Parteien Reformpartei, IRL, Sozialdemokraten und Grüne als wahrscheinlichste Möglichkeit an, da keine unüberwindlichen strategischen Gegensetze zwischen ihnen bestünden und alle daran interessiert seien, mitregieren zu können.

Quellen: - Reformierakond alustab homme koalitsiooni loomiseks läbirääkimisi (http://postimees.ee/100307/esileht/olulised_teemad/riigikogu_2007/249277.php)
- Rahvas eelistab kolmikliidu võimuletulekut (http://postimees.ee/100307/esileht/olulised_teemad/riigikogu_2007/249276.php)
- Postimees Online’i juhtkiri: Sündimas on nelikliit (http://postimees.ee/100307/esileht/arvamus/249139.php)