Montag, 30. April 2007

Estnischer Justizminister: Estnische Server werden von russischen Staatsbehörden angegriffen

Wiederholte Angriffe gegen die Server staatlicher estnischer Stellen lassen sich nach den Worten des estnischen Justizministers Rein Lang nach Rußland zurückverfolgen. Darauf deuteten die IP-Adressen der Angreifer hin, die staatlichen Behörden in Moskau gehören würden.

Seit dem Abend des 27. April sind estnische Server in Zusammenhang mit der umstrittenen Entfernung des "Bronzesoldaten" in Tallinn den Angriffen ausgesetzt, die Regierungsseiten zeitweise unerreichbar machten und die Arbeit von Behörden zum Stillstand brachten.

Quelle: Rein Langi sõnul ründavad Vene riigiasutused Eesti veebiservereid
 ( http://postimees.ee/300407/esileht/siseuudised/258100.php )

Donnerstag, 12. April 2007

Änderung der estnischen Verfassung soll Sprache schützen

Ohne Gegenstimmen hat das estnische Parlament, die Riigikogu, am heutigen Donnerstag eine Änderung der Präambel zur Verfassung gebilligt. Dort wird nunmehr auch die Sprache zu den schützenswerten Trägern nationaler Identität gezählt. Es handelt sich um die dritte Änderung der Verfassung, seit diese 1992 in einer Volksabstimmung angenommen wurde. Die letzte Änderung im September 2003 ermöglichte den Beitritt Estlands zur Europäischen Union.

Quelle: Riigikogu kiitis heaks põhiseaduse preambuli muudatuse (http://postimees.ee/120407/esileht/siseuudised/254805.php)

Dienstag, 3. April 2007

Neuer estnischer Verteidigungsminister Aaviksoo im Interview mit "Postimees"

Neuer estnischer Verteidigungsminister ist Jaak Aaviksoo. Der Politiker der konservativen Partei "IRL" war von 1998 bis 2006 Rektor der Universität Tartu. Auf die Frage der Zeitung "Postimees", ob vor diesem Hintergrund nicht beispielsweise das Amt des Bildungsministers passender für ihn gewesen wäre, antwortete Aaviksoo man könne sich in der Regierung nicht "die Erdbeeren aus dem Korb aussuchen". Im Hinblick auf das Gesamtbild sei die Besetzung des Postens durch seine Person vernünftig.
Im Interview sprach sich Aaviksoo für die Beibehaltung des Grundwehrdienstes aus. Für den Fall, daß die personellen Resourcen der estnischen Armee in Zukunft nicht mehr ausreichen sollten, um gleichzeitig an Einsätzen in Afghanistan, dem Irak, auf dem Balkan sowie innerhalb der Nato und europäischer Einsatzkräfte mitzuwirken, versprach Aaviksoo, diese Schwächen nicht zu verschweigen und die internationalen Partner davon rechtzeitig in Kenntnis zu setzen.

Quelle: Jaak Aaviksoo: eestlastel on kaitsetahtega probleeme (http://postimees.ee/040407/esileht/olulised_teemad/riigikogu_2007/isamaa_ja_res_publica_liit/253462_1.php)

Album der Smilers zunächst nur über Mobiltelefone zu hören

Für ihr jüngstes Album "Õhus on..." (In der Luft liegt...) hat sich die populäre estnische Gruppe "Smilers" einen besonderen Werbetrick einfallen lassen: Bis zum 13. April läßt sich ihr Album nur in Verbindung mit dem Kauf einer bestimmten Mobiltelefonmarke über einen bestimmten Anbieter hören. Erst danach gelangt das Album als CD in den Handel. Nach den Worten der Telefongesellschaft handelt es sich bei dieser Vermarktungsmethode um eine Weltpremiere.

Quelle: Smilers üllitas mobiilialbumi (http://www.postimees.ee/040407/esileht/meelelahutus/253474.php)

Dennissow: Keine Druckmaßnahmen gegen Estland

Nach den Worten des stellvertretenden russischen Außenministers Andrej Denissow plant Rußland nicht, Maßnahmen zur Erhöhung des Drucks auf Estland anzuwenden. Man sei zwar mit dem augenblicklichen Stand der estnisch-russischen Beziehungen keinesfalls zufrieden. Bei den Boykottaufrufen des stellvertretenden Ministerpräsidenten Sergej Iwanow handele es sich um eine Warnung, die "in den Rahmen der Emotionen, nicht den der Politik" gehöre.

Quelle: Moskva: Mingeid survemeetmeid Eesti vastu ei tule (http://postimees.ee/040407/esileht/valisuudised/253439.php)

Sergej Ivanov ruft Russen zu Boykott estnischer Produkte auf

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Ivanov rief seine Landsleute zum Boykott estnischer Produkte auf. Zudem sollten sie ihren Urlaub statt in Estland lieber in Kaliningrad verbringen. Hintergrund dieser Forderungen ist der Streit zwischen Estland und Rußland um den sogenannten "Bronzesoldaten" in Tallinn. Dieses Denkmal soll an die Befreiung Tallinns durch sowjetische Truppen Ende des 2. Weltkriegs erinnern, wird aber von vielen Esten als Symbol der Okkupation aufgefaßt. Rußland wehrt sich gegen estnische Pläne, das Denkmal zu entfernen und die dort begrabenen Soldaten umzubetten. Neben dem Boykottaufruf führte Ivanov aus, der Bau eines Hafens im Leningrader Gebiet müsse beschleunigt werden, um nicht weiterhin den estnischen Haushalt durch den Transit von Gütern zu unterstützen.
Der estnische Außenminister Urmas Paet sieht Ivanovs Äußerungen in erster Linie als Wahlkampfgetöse an. Ivanov gilt als möglicher Nachfolger des derzeitigen russischen Präsidenten Putin.
Gelassen sieht die Auswirkungen möglicher russischer Boykottaktionen der estische Transportexperkte Raivo Vare. Die estnische Wirtschaft werde hierdurch nicht zusammenbrechen, insbesondere der Anteil russischer Touristen in Estland sei ohnehin nicht besonders hoch. Ohnehin habe Rußland bereits seit 1997 in Bezug auf verschiedene Länder und Güter systematisch Blockadeaktionen angewendet, ohne daß hierüber viel gesprochen werde.

Quellen: - Vene asepeaminister kutsus Eesti kaupu boikoteerima ja siia mitte reisima http://postimees.ee/030407/esileht/siseuudised/253394.php
- Paet: Ivanov teeb Eesti najal valimiskampaaniat (http://postimees.ee/030407/esileht/valisuudised/253412.php)
- Raivo Vare: Eesti majandus Vene boikotist kokku ei varise
(http://postimees.ee/030407/esileht/majandus/253425.php)

Sonntag, 1. April 2007

Aprilscherz auf gazeta.pl

Das polnische Internetportal gazeta.pl nimmt die aktuelle Debatte um ein noch schärferes Verbot von Abtreibungen in Polen zum Anlaß für einen Aprilscherz. Danach würde in Zukunft das Datum der Empfängnis das Geburtsdatum in der Identifikationsnummer PESEL, die jeder Pole besitzt, ablösen. Hintergrund sind Bestrebungen, die Verfassung um einen Zusatz zu ergänzen, der das Leben "vom Moment der Zeugung bis zu seinem natürlichen Ende" schützen soll.

Quelle: Czy datę urodzenia w PESEL-u zastąpi data poczęcia? (http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,53600,4029266.html)

Bahnlinie Tallinn-Petersburg wiedereröffnet

Die seit 2004 unterbrochene Eisenbahnlinie zwischen der estnischen Hauptstadt Tallinn und dem russischen Sankt Petersburg wurde am gestrigen Samstag wiedereröffnet. Künftig werden die Züge täglich zwischen den beiden Städten verkehren. Weiterhin keine Eisenbahnverbindung besteht dagegen zwischen Estland und seinem südlichen Nachbar, Lettland.

Quelle:
Täna väljub esimene Peterburi-rong (http://postimees.ee/010407/esileht/olulised_teemad/tarbija24/reis/252939.php)