Der stellvertretende russische Ministerpräsident Sergej Ivanov rief seine Landsleute zum Boykott estnischer Produkte auf. Zudem sollten sie ihren Urlaub statt in Estland lieber in Kaliningrad verbringen. Hintergrund dieser Forderungen ist der Streit zwischen Estland und Rußland um den sogenannten "Bronzesoldaten" in Tallinn. Dieses Denkmal soll an die Befreiung Tallinns durch sowjetische Truppen Ende des 2. Weltkriegs erinnern, wird aber von vielen Esten als Symbol der Okkupation aufgefaßt. Rußland wehrt sich gegen estnische Pläne, das Denkmal zu entfernen und die dort begrabenen Soldaten umzubetten. Neben dem Boykottaufruf führte Ivanov aus, der Bau eines Hafens im Leningrader Gebiet müsse beschleunigt werden, um nicht weiterhin den estnischen Haushalt durch den Transit von Gütern zu unterstützen.
Der estnische Außenminister Urmas Paet sieht Ivanovs Äußerungen in erster Linie als Wahlkampfgetöse an. Ivanov gilt als möglicher Nachfolger des derzeitigen russischen Präsidenten Putin.
Gelassen sieht die Auswirkungen möglicher russischer Boykottaktionen der estische Transportexperkte Raivo Vare. Die estnische Wirtschaft werde hierdurch nicht zusammenbrechen, insbesondere der Anteil russischer Touristen in Estland sei ohnehin nicht besonders hoch. Ohnehin habe Rußland bereits seit 1997 in Bezug auf verschiedene Länder und Güter systematisch Blockadeaktionen angewendet, ohne daß hierüber viel gesprochen werde.
Quellen: - Vene asepeaminister kutsus Eesti kaupu boikoteerima ja siia mitte reisima http://postimees.ee/030407/esileht/siseuudised/253394.php
- Paet: Ivanov teeb Eesti najal valimiskampaaniat (http://postimees.ee/030407/esileht/valisuudised/253412.php)
- Raivo Vare: Eesti majandus Vene boikotist kokku ei varise
(http://postimees.ee/030407/esileht/majandus/253425.php)
Dienstag, 3. April 2007
Sergej Ivanov ruft Russen zu Boykott estnischer Produkte auf
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