Montag, 8. Dezember 2008

Sollen estnische Russen ihre Namen estnifizieren?

Ein Plan des estnischen Innenministeriums, nach dem es zwecks besserer Integration in die Gesellschaft Bürgern mit russischen Namen erleichtert werden soll, diese zu estnifizieren, sorgt derzeit für Diskussionen. Nach einem Bericht von postimees.ee sieht der Plan des Ministeriums vor, das Namensgesetz dergestalt zu ändern, daß der Integrationswunsch als Grund für einen Namenswechsel akzeptiert wird. Als Beispiel wird in dem Artikel der Fußballspieler Konstantin Kolbassenko genannt, der seinen Namen in Konstantin Nahk änderte. Eine vergleichbare Kampagne hatte es in Estland in den 1930er Jahren gegeben, als die mehrheitlich deutschen Nachnamen in estnische umgewandelt wurden.


Der Plan stieß umgehend auf Kritik. In einer Stellungnahme des Bevölkerungsministeriums, zitiert auf postimees.ee, heißt es: „Die Estnifizierung von Namen ist sicher kein Bestandteil von Integrationspolitik. Das ein Mensch einen estnischen Nachnamen trägt, integriert ihn nicht automatisch in die Gesellschaft.“ Weiter ist die Rede von Namensänderungen als einer „ kosmetischen Änderung“, während Integration ein „innerer Prozeß“ sein müsse.

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