Das Bischofskonzil der russischen orthodoxen Kirche verabschiedete am vergangenen Donnerstag ein Dokument über die "Grundlagen der Lehre der russischen orthodoxen Kirche zur Würde, Freiheit und den Rechten des Menschen" (Основы учения РПЦ о достоинстве, свободе и правах человека). Darin lassen sich verschiedene Tendenzen ausmachen. Im Einklang mit den traditionellen Forderungen von Menschenrechtlern steht die Forderung, daß "Privatleben, Weltanschauung und Wille des Menschen nicht Gegenstand totaler Kontrolle" sein dürften. Über das weltliche Verständnis von Menschenrechten geht die Erklärung dagegen hinaus, wenn sie betont, daß die Gesellschaft vor der "Erhebung materiellen Wohls in den Rang der wichtigsten Werte" geschützt werden müsse. Und in Widerspruch zu traditionellen Menschenrechten setzt sich die Kirche schließlich, wenn sie erklärt, daß sich die "Schmähung von Heiligtümern" nicht unter Verweis auf die Rechte von Künstlern, Schriftstellern und Journalisten rechtfertigen ließe. Gerade um das Verhältnis von Freiheit der Kunst einerseits und religiösem Empfinden andererseits hatte es in Rußland in den vergangenen Jahren immer wieder Auseinandersetzungen gegeben.
Quelle: Православная декларация прав человека
Quelle: Православная декларация прав человека
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