Montag, 18. August 2008

Rußland: Zeitung droht Ärger wegen Zitat

Der Zeitung "Novaja Gazeta w Sankt Peterburgje" (Novaja Gazeta in Sankt Petersburg) wird von den Behörden Extremismus vorgeworfen. Wie die "Nowije Izwestija" berichtet, bezieht sich der Vorwurf auf ein in der Zeitung veröffentlichtes Zitat aus einem Appell der rechtsextremistischen "Bewegung gegen illegale Immigration" (DPNI) an den russischen Präsidenten. In dem Zitat wird die Internierung von in Rußland wohnhaften Georgiern gefordert. Damit, so die Behörden, werde "Haß gegen Bürger georgischer Nationalität" geschürt. Allerdings war der Artikel, zu dem das Zitat gehörte, ausdrücklich gegen derartige Bestrebungen gerichtet. Bei einem zweiten Fall von "Extremismus" innerhalb einen Jahres droht der Zeitung die Schließung. Die "Novaja Gazeta w Sankt Peterburgje" will juristisch gegen den Vorwurf vorgehen, Fachleute geben ihr allerdings nur geringe Chancen. Es wird vermutet, daß es sich bei dem Extremismusvorwurf nur um einen Vorwand handelt, um gegen unliebsame Journalisten vorzugehen. Nicht direkt betroffen ist von dem Fall die "Novaja Gazeta". Sie stellt ihren Kollegen in Sankt Petersburg zwar Artikel zur Verfügung, offiziell handelt es sich aber um zwei voneinander unabhängige Zeitungen.

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